Politik

Syrien: al-Nusra beschießt Wohnviertel in Aleppo

Lesezeit: 2 min
27.10.2018 02:01
Die al-Nusra-Front hat Wohnviertel in der Stadt Aleppo mit explosiver Munition beschossen.
Syrien: al-Nusra beschießt Wohnviertel in Aleppo

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die Extremisten-Miliz Hayat Tahrir al-Scham (HTS), die sich zuvor al-Nusra-Front nannte, hat am Donnerstag das Viertel Jamiet al-Zahraa in der Stadt Aleppo mit explosiver Munition beschossen, meldet die syrische staatliche Nachrichtenagentur SANA.

Am selben Tag hat HTS die Wohnviertel von Saif al-Dawleh, al-Azamia und al-Akramia, die sich allesamt in Aleppo befinden, beschossen. Dabei wurden nach Angaben von SANA zehn Zivilisten verletzt. Derzeit befinden sich im nordwestlichen und westlichen Stadtrand von Aleppo HTS-Stellungen.

Enab Baladi berichtet, dass HTS keinerlei Unterstützung von der Zivilbevölkerung in Idlib und Aleppo erhält. Dem Syrien-Analysten Abbass Scharifah zufolge nehme HTS aktuell in Idlib Entführungen und Tötungen vor. Die Opfer sind oftmals Zivilisten, die sich weigern, HTS zu unterstützen. Die Gruppe verfüge über nicht mehr als 40.000 Söldner, während die von der Türkei unterstützte Nationale Befreiungsfront (NLF) über etwa 70.000 Kämpfer verfügt.

Die NLF hatte zuvor angekündigt, militärisch gegen HTS vorgehen zu wollen, wenn die Extremisten-Miliz sich gemäß der türkisch-russischen Vereinbarung von Sotschi nicht aus der entmilitarisierten Zone zurückzieht.

HTS und Jumpei Yasuda

Im Zusammenhang mit dem japanischen Journalisten Jumpei Yasuda berichtet das Kaukasus-Zentrum für Strategische Studien (KAFKASSAM), dass es sich bei Yasuda um einen Mitarbeiter des japanischen Geheimdiensts Public Security Investigation Agency/Koancho (PSIA) handeln würde. Yasuda wurde im Jahr 2015 in Syrien von der al-Nusra-Front (heute HTS) entführt und als Geisel genommen. Vor wenigen Tagen kam er frei.

Jumpei Yasuda wurde am 16. März 1974 in Saitama geboren und ist 44 Jahre alt. Er studierte an der Universität Hitotsubashi internationale Beziehungen und Journalismus. Im Jahr 2003 begann er bei der Zeitung Shinano Mainichi Shimbun als freier Journalist zu arbeiten. Er wurde das erste Mal im Jahr 2004 im Irak als Geisel genommen. Doch die Geiselnehmer ließen ihn wieder frei.

Am 22. April 2004 berichtete die Japan Times: „Yasuda und Nobutaka Watanabe, ein 36-jähriger Friedensaktivist, wurden am 14. April in Abu-Graib, westlich von Bagdad, von Bewaffneten gefangen genommen, als sie sich in einem Taxi der Stadt Fallujah näherten. Sie wurden am Samstag unverletzt entlassen (...) Yasuda, der seit 2002 vier Mal den Irak besucht hat und Mitte März ins Land gekommen ist, sagte, dass seine Entführer eine kleine Gruppe von lokalen Stammesangehörigen seien. Er sagte, dass mindestens zwei Bauern in der Gruppe waren, die sagten, sie seien misshandelt worden, als sie von dem US-Militär für mehr als einen Monat inhaftiert wurden (...) 'Der Irak scheint jetzt in einem Prozess zu sein, in dem sich der Zorn solcher Menschen, die einen Krieg oder eine harte Behandlung durch die Besatzungstruppen erlebt haben, schnell ausbreitet', meinte Yasuda."

 

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

DWN
Technologie
Technologie Viele Studierende rechnen mit KI-Erleichterungen im Joballtag
29.03.2024

Vielen Menschen macht Künstliche Intelligenz Angst, zum Beispiel weil KI Arbeitsplätze bedrohen könnte. In einer Umfrage stellte sich...

DWN
Politik
Politik Verfassungsgericht stärken: Mehrheit der Parteien auf dem Weg zur Einigung?
28.03.2024

Das Verfassungsgericht soll gestärkt werden - gegen etwaige knappe Mehrheiten im Bundestag in aller Zukunft. Eine Einigung zeichnet sich...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Deutschlands maue Wirtschaftslage verhärtet sich
28.03.2024

Das DIW-Konjunkturbarometer enttäuscht und signalisiert dauerhafte wirtschaftliche Stagnation. Unterdessen blieb der erhoffte...

DWN
Politik
Politik Corona-Aufarbeitung: Lauterbach will RKI-Protokolle weitgehend entschwärzen
28.03.2024

Gesundheitsminister Karl Lauterbach hat angekündigt, dass einige der geschwärzten Stellen in den Corona-Protokollen des RKI aus der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Brückeneinsturz in Baltimore trifft Importgeschäft der deutschen Autobauer
28.03.2024

Baltimore ist eine wichtige Drehscheibe für die deutschen Autobauer. Der Brückeneinsturz in einem der wichtigsten Häfen der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft „Made in Germany“ ist wieder gefragt - deutsche Exporte steigen deutlich
28.03.2024

Der Außenhandel in Deutschland hat wider Erwarten zu Jahresbeginn deutlich Fahrt aufgenommen. Insgesamt verließen Waren im Wert von 135,6...

DWN
Finanzen
Finanzen Der Ukraine-Krieg macht's möglich: Euro-Bonds durch die Hintertür
28.03.2024

Die EU-Kommission versucht, mehr Macht an sich zu ziehen. Das Mittel der Wahl hierfür könnten gemeinsame Anleihen, sogenannte Euro-Bonds,...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Osterfreude und EM-Fieber: Hoffnungsschimmer für Einzelhandel
28.03.2024

Das Ostergeschäft verspricht eine Wende für den deutschen Einzelhandel - nach einem düsteren Februar. Wird die Frühlingshoffnung die...