Der saudi-arabische Energieminister Khalid Al Falih sagt, das Königreich Saudi-Arabien wolle 30 Prozent am russischen LNG-Projekt in der Arktis (Arctic LNG-2), das durch Novatek umgesetzt wird, für eine Summe in Höhe von 21 Milliarden US-Dollar erwerben, um die Beziehungen zwischen Riad und Moskau zu stärken, berichtet die Financial Times. Die 30 Prozent sollen von Saudi Aramco erworben werden.
Eine russisch-saudiarabische LNG-Partnerschaft würde auf einer bereits erprobten Zusammenarbeit auf dem Ölmarkt aufbauen. Die beiden größten Ölproduzenten der Welt haben sich seit 2016 zusammengeschlossen, um die Rohölproduktion zu reduzieren, was nach einem mehrjährigen Abschwung dazu beigetragen hat, die globale Angebotsschwemme zu verringern.
Der russische Energieminister Alexander Novak begrüßte die Absicht Saudi-Arabiens, eine Beteiligung an Novateks zweitem LNG-Projekt in der Arktis zu erwerben. "Wenn eine solche Vereinbarung auf kommerzieller Ebene zwischen Novatek und Saudi Aramco zustande kommt, wird es natürlich positiv ausfallen", so Novak.
Kirill Dmitriev, der den Russia Direct Investment Fund, einen Staatsfonds mit einem Volumen von zehn Milliarden US-Dollar, leitet, sagte in Riad: "LNG ist definitiv ein großes Kooperationsgebiet zwischen Russland und Saudi-Arabien".
Arctic LNG-2 ist nach dem Yamal-Projekt das zweite Novatek-Projekt zur Herstellung von verflüssigtem Erdgas. Der Bau einer neuen LNG-Erdgasanlage im Rahmen des arktischen LNG-2-Projekts wird voraussichtlich im Jahr 2019 beginnen, während die Produktion im Jahr 2023 gestartet wird, so Boursier.com. Nach Abschluss des Projekts sollen 18 Millionen Tonnen LNG pro Jahr produziert werden. Das Yamal-Projekt hat eine jährliche Produktionsleistung von 16,5 Millionen Tonnen LNG.
Das LNG-2-Projekt soll weitaus günstiger ausfallen als das Yamal-Projekt. Während die Umsetzung des Yamal-Projekts 27 Milliarden Dollar gekostet haben soll, sollen sich die Kosten des LNG-2-Projekts lediglich auf zehn Milliarden Dollar belaufen, berichtet Les Echos.