Wissenschaftler des „Fraunhofer Instituts für Keramische Technologien und Systeme“ (IKTS) in Dresden haben in dreijähriger Forschungstätigkeit ein Verfahren zur Fertigung von Hartmetall-Werkzeugen per 3D-Druck entwickelt. Bei den Werkzeugen handelt es sich um Bohrer und Fräser, die unter anderem in der Luft- und Raumfahrttechnik, dem Metallbau und der Automobilproduktion eingesetzt werden. Wie der Leiter des Forschungsprojekts, Dr.-Ing. Johannes Pötschke, im Gespräch mit den Deutschen Wirtschaftsnachrichten erläuterte, sind die Werkzeuge aus dem 3D-Drucker genauso stabil wie ihre Pendants, die in herkömmlicher Weise produziert werden. Die Fertigung per 3D-Druck geht allerdings weitaus schneller, das heißt, sie nimmt nur wenige Tage in Anspruch, während eine konventionelle Fertigung bis zu mehreren Monaten dauert. Darüber hinaus ist der 3D-Druck bei der Herstellung von Sonderwerkzeugen, von denen nur eine geringe Stückzahl benötigt wird, eine besonders kostengünstige Methode.
Die Dresdner Wissenschaftler haben ihre Entwicklung auf der „Europäischen Pulver und Metallurgie Ausstellung 2018“ vorgestellt, die vom 14. bis 18. Oktober in Bilbao stattfand. Jetzt wollen sie in Zusammenarbeit mit Industrie-Unternehmen das neue Verfahren praxistauglich machen. Von Interesse ist es zum einen für Spezialwerkzeug-Hersteller, von denen es weltweit nirgend so viele gibt wie in Deutschland. Zum anderen aber auch für die Unternehmen, die die Spezialwerkzeuge in ihrer Produktion direkt verwenden – sie können sie sich in Zukunft bei Bedarf vor Ort selbst ausdrucken.
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