Politik

US-Regierung will Pipeline Turkish Stream stoppen

Lesezeit: 2 min
30.11.2018 17:38
Die USA und die Ukraine melden in einer Erklärung, dass nicht nur die Pipeline Nord Stream 2, sondern auch TurkStream verhindert werden müsse.
US-Regierung will Pipeline Turkish Stream stoppen

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Aus einer gemeinsamen Erklärung der US-Regierung und der ukrainischen Regierung vom 16. November 2018 geht hervor, dass beide Staaten nicht nur gegen das Projekt Nord Stream, sondern auch gegen Turkish Stream (TurkStream) sind: "Die USA und die Ukraine betonten insbesondere die Bedeutung einer fortgesetzten Koordinierung, um die geplanten russischen Pipelines zu stoppen, die die wirtschaftliche und strategische Stabilität der Ukraine beeinträchtigen würden, wie etwa Nord Stream 2 und Turkish Stream."

Die Erklärung erfolgte anlässlich des Besuchs des ukrainischen Außenministers Pavlo Klimkin in Washington D.C.

Der Vorsitzende der türkischen Heimatpartei (VP), Doğu Perinçek, ist der Ansicht, dass die aktuelle Krise in der Region des Asowschen Meers und der Straße von Kertsch kein Zufall sei. Die Zeitung Aydınlık zitiert Perinçek: "Die USA zielen auf die Energierouten Eurasiens ab. Die US-amerikanisch-ukrainischen Drohungen erfolgten nach den Spannungen in der Straße von Kertsch. Die Provokation in der Straße von Kertsch zielt nicht nur auf Russland, sondern auch auf die Türkei und alle anderen eurasischen Staaten ab. Die Erklärung hebt hervor, dass weitere Schritte unternommen werden sollen. Nord Stream 2 und Turkish Stream sollen in einer koordinierten Art und weise gestoppt werden."

Aus der gemeinsamen Erklärung geht weiterhin hervor: "Die USA verurteilen Russlands aggressive Maßnahmen gegen die internationale Schifffahrt im Schwarzen Meer, im Asowschen Meer und in der Straße von Kertsch, die zu den ukrainischen Häfen führen. Beide Seiten unterstreichen, dass die aggressiven Aktivitäten Russlands im Asowschen Meer neue Sicherheits-, wirtschaftliche, soziale und ökologische Bedrohungen für die gesamte Region Asow-Schwarzmeer-Region gebracht haben."

Perinçek meint: "Aus diesem Dokument gehen zwei Ergebnisse hervor: Erstens gibt es eine US-amerikanische Provokation in der Straße von Kertsch. Zweiten besteht ein Ziel darin, die Verbindung von Turkish Stream nach Europa zu unterbinden."

Alexej Puschkow, Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses der Staatsduma, meint, die "Provokation" in der Straße von Kertsch sei eine Antwort auf die Fortschritte bei Turkish Stream. "Es besteht kein Zweifel, dass der Befehl direkt von Präsident Poroschenko kam (...) Und ich glaube, dass dies wirklich eine absichtliche Provokation ist, die mehrere Ziele hat", sagte Puschkow dem Sender Rossiya-24. Das zweite Ziel sei es aus Sicht von Poroschenko, seine Popularität in der Ukraine zu steiger, um im kommenden Jahr erneut als Präsident der Ukraine gewählt zu werden.

Eine Militarisierung des Schwarzen Meers, des Asowschen Meers und der Straße von Kertsch würde zwangsläufig dazu führen, dass Turkish Stream zu einem Projekt verkommt, dass riskant ist. Auf Nachfrage der Deutschen Wirtschaftsnachrichten, ob die USA bereits Kriegsschiffe ins Schwarze Meer entsandt haben, sagte ein Sprecher des U.S. European Command mit Sitz in Stuttgart: "Das US-amerikanische Kommandopersonal kennt und überwacht die Situation in der Asowschen Meerenge und der Straße von Kertsch. Dies ist ein schwerwiegender Vorfall, und wir fordern von beiden Ländern Zurückhaltung und Deeskalation. Derzeit gibt es keine US-Schiffe im Schwarzen Meer. Das US-amerikanische Kommando unterstützt das Recht ukrainischer Schiffe, ohne Eingriffe durch die Kertsch-Straße und das Asowsche Meer zu segeln."


Mehr zum Thema:  
Europa >

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Finanzen
Finanzen Teurer Anlegerfehler: Wie der Blick in den Rückspiegel fehlgeht
25.04.2024

Anleger orientieren sich an den Renditen der vergangenen drei bis zehn Jahre, um Aktien oder Fonds auszuwählen. Doch laut Finanzexperten...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Kommunikation im Wandel – Was es für Unternehmen in Zukunft bedeutet
25.04.2024

In einer Ära schneller Veränderungen wird die Analyse von Trends in der Unternehmenskommunikation immer entscheidender. Die Akademische...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Lieferdienste in Deutschland: Bei Flink, Wolt und anderen Lieferando-Konkurrenten geht es um alles oder nichts
25.04.2024

Getir, Lieferando, Wolt, UberEats - es fällt schwer, in deutschen Großstädten beim Angebot der Essenskuriere den Überblick zu...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Familienunternehmer in Sorge: Land verliert an Wettbewerbsfähigkeit
25.04.2024

In einer Umfrage kritisieren zahlreiche Familienunternehmer die Politik aufgrund von übermäßiger Bürokratie und Regulierung. Besonders...

DWN
Finanzen
Finanzen So wählt Warren Buffett seine Investments aus
25.04.2024

Warren Buffett, auch als „Orakel von Omaha“ bekannt, ist eine Ikone der Investment-Welt. Doch worauf basiert seine Investmentstrategie,...

DWN
Technologie
Technologie KI-Chips trotz Exportbeschränkungen: China sichert sich US-Technologie durch die Hintertür
25.04.2024

Trotz der US-Exportbeschränkungen für Hochleistungsprozessoren scheint China einen Weg gefunden zu haben, sich dennoch mit den neuesten...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Russlands Kriegswirtschaft: Putin geht das Geld nicht aus
25.04.2024

Russlands Wirtschaft wächst weiterhin, ist aber stark von der der Kriegsproduktion abhängig. Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius...

DWN
Technologie
Technologie Petrochemie: Rettungsleine der Ölindustrie - und Dorn im Auge von Umweltschützern
24.04.2024

Auf den ersten Blick sieht die Zukunft des Erdölmarktes nicht rosig aus, angesichts der Abkehr von fossilen Treibstoffen wie Benzin und...