Politik

Merkel-Nachfolger positionieren sich gegen Russland

Lesezeit: 1 min
01.12.2018 00:26
Die beiden potentiellen Merkel-Nachfolger Merz und Kramp-Karrenbauer beziehen in deutlichen Worten gegen Russland Position.
Merkel-Nachfolger positionieren sich gegen Russland

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

CDU-Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer hat eine Schließung von europäischen und US-Häfen für russische Schiffe aus der Krim-Region ins Spiel gebracht. "Der erste Schritt ist, dass der Sachverhalt klar geklärt wird", forderte die Kandidatin für den CDU-Vorsitz am Freitag in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters: "Wenn es sich bestätigt, dass die Aggression von Russland ausgegangen ist, dass der Vertrag von 2003 klar verletzt worden ist, dann bin ich der Meinung, muss es auch eine klare Antwort geben." Eine Antwort könnte sein: "Dass russische Schiffe, die aus der Region kommen, aus dem Asowschen Meer, so lange auch nicht mehr in europäische oder US-Häfen einlaufen dürfen, wie dieser Zustand mit der Ukraine nicht beseitigt ist."

"Darüber muss man sicherlich reden", sagte Kramp-Karrenbauer. Auf die Frage, ob sie auch dafür sei, dass deutsche Marineeinheiten an einer möglichen Beobachtungsmission im Asowschen Meer teilnehmen sollten, antwortete sie: "Das ist sicherlich eine weitere Eskalationsstufe. Ich wäre sehr froh, wir würden vorher Lösungen finden, die das überflüssig machen." Russland und die Ukraine hatten 2003 einen Vertrag zur gemeinsamen Nutzung des Asowschen Meers geschlossen. Das Binnengewässer, an dem wichtige ukrainische Häfen liegen, ist durch die Straße von Kertsch mit dem Schwarzen Meer verbunden.

Die ukrainischen Kriegsschiffe hatten nach russischen Angaben am Sonntag versucht, ohne russische Genehmigung in russische Gewässer einzufahren. Daraufhin hatten russische Grenzschutzboote drei ukrainische Marineschiffe vor Kertsch gestoppt und die Boote und Seeleute festgesetzt. Die Ukraine hat in ihren Grenzregion ein 30-tägiges Kriegsrecht verhängt, Männer im Alter zwischen 16 und 60 Jahren dürfen nicht mehr einreisen.

Der CDU-Politiker Friedrich Merz fordert, den Bau der umstrittenen Gas-Pipeline Nord Stream 2 wegen des russischen Vorgehens im Asowschen Meer gegen die Ukraine zu hinterfragen. Er sehe darin wie die Bundeskanzlerin zwar "zunächst einmal eine ökonomische Entscheidung", sagte er am Freitagabend auf der CDU-Regionalkonferenz in Berlin. "Aber je mehr dieser Konflikt eskaliert, je mehr kommt die Frage in den Fokus: 'Ist es wirklich richtig, dass wir diese Pipeline bauen'", fügte er hinzu. "Das muss Putin wissen, dass wir über dieses Thema zumindest nachdenken werden, wenn er sich weiter so verhält, wie er sich verhält", sagte Merz. Die USA und die Osteuropäer lehnen den Bau einer zweiten Röhre der Gaspipeline durch die Ostsee zwischen Russland und Deutschland ab.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Technologie
Technologie Der Chefredakteur kommentiert: Kleiner Blackout - kein neuer Strom mehr in Oranienburg! Echt jetzt?
19.04.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Städtereisen neu entdeckt: Easyjet läutet Renaissance der Rollkoffer ein
19.04.2024

Vor genau 20 Jahren eroberte Easyjet mit seinen günstigen Flügen das Festland der EU. Der Start in Berlin-Schönefeld begann...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft G7-Außenministertreffen: Israel-Iran Konflikt überschattet Agenda
19.04.2024

Nach israelischem Angriff auf Iran: G7-Außenministertreffen auf Capri ändert Agenda. Diskussionen zu China und Cyber-Sicherheit werden...

DWN
Politik
Politik Forsa-Zahlen: Die Grünen unterliegen den Fliehkräften der Abwärtsspirale
19.04.2024

Und schon wieder eine Etage tiefer. Der Sog verstärkt sich und zieht die Partei Bündnis 90/Grüne immer weiter hinab in der Wählergunst....

DWN
Technologie
Technologie Sehnsuchtsort Mond – Wettlauf um Macht und Rohstoffe
19.04.2024

Forscher, Technologiefirmen und ganze Staaten streben nach neuen galaktischen Ufern. Der Mond lockt mit wertvollen Rohstoffen und dient...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Trotz Exportbeschränkungen: Deutsche Ausfuhren in den Iran gestiegen
19.04.2024

Deutsche Exporte in den Iran trotzen geopolitischen Spannungen: Anstieg trotz EU- und US-Sanktionen. Welche Kritikpunkte gibt es in diesem...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Krieg: So ist die Lage
19.04.2024

Nach neuen Angriffen: USA und NATO erhöhen Unterstützung für Ukraine, während Russland seinen Machtanspruch verstärkt.

DWN
Immobilien
Immobilien Wie viel Immobilie kann ich mir 2024 leisten?
19.04.2024

Wie günstig ist die aktuelle Marktsituation für den Erwerb einer Immobilie? Auf welche Haupt-Faktoren sollten Kaufinteressenten momentan...