Technologie

Investmentfonds stellt auf Blockchain um

Die Firma Calastone, die für Finanzakteure wie JP Morgan Investmentsfonds verkauft, stellt ihr gesamtes System auf Blockchain um.
03.12.2018 16:40
Lesezeit: 2 min

TOP-Meldung

Führende Finanz-Firma setzt beim Fonds-Verkauf auf Blockchain

Das Investmentfonds-Transaktionsnetzwerk Calastone sagte am Montag, dass es im Mai sein gesamtes System auf Blockchain umstellen wird. Dieser Schritt könnte die Kosten für den Sektor um mehrere Milliarden Dollar pro Jahr senken.

Calastone mit Sitz in London bietet Dienstleistungen für mehr als 1.700 Unternehmen an, darunter JP Morgan Asset Management, Schroders und Invesco. Es hilft den Unternehmen beim weltweiten Verkauf ihrer Fonds über Banken und andere lokale Finanzberater.

Durch die Umstellung werden monatlich mehr als 9 Millionen Nachrichten zwischen den beteiligten Seiten im Wert von mehr als 170 Milliarden Pfund (297,2 Milliarden US-Dollar) auf Blockchain abgeschlossen.

Dies markiert den Einstieg in die Mainstream-Finanzierung für eine Technologie, deren Hype selten durch eine breite Verwendung in den großen Wirtschaftssektoren eingeholt wurde.

Derzeit werden drei verschiedene Nachrichten digital zwischen Unternehmen verschickt, während sie in einen Fonds investieren: eine zur Auftragserteilung, eine andere zur Bestätigung des Eingangs und eine dritte zur Bestätigung des Preises.

Diese Messaging-Methode ist zwar zuverlässiger als manuelle Kommunikationsmethoden wie Faxe - und wird von einigen Unternehmen in der Branche immer noch verwendet -, ist jedoch immer noch umständlich und zeitaufwändig.

Durch die Umstellung auf Blockchain könnten die globalen Kosten der Fondsbranche durch die Bündelung von Handels- und Abwicklungsprozessen um jährlich 3,4 Milliarden Pfund (4,3 Milliarden US-Dollar) gesenkt werden, sagte Calastone unter Berufung auf Recherchen des Beratungsunternehmens Deloitte.

Einsparungen in einem solchen Umfang wären ein Segen für die Fondsbranche, da der Druck der Anleger auf die Senkung der Gebühren zunimmt und die Kosten steigen, was größtenteils mit härteren Regulierungen nach der Finanzkrise zusammenhängt.

Weitere Meldungen

Huawei Cloud gibt weltweite Einführung seiner Blockchain-Dienste bekannt

  • Der Service ermöglicht es globalen Unternehmern und Entwicklern, in der Huawei Cloud Blockchain-Anwendungen zu erstellen, bereitzustellen und zu verwalten, mit einem rasanten Tempo und günstigeren Kosten.
  • Laut der Ankündigung wird der weltweite Start von BCS auch die Grundlage für eine in Kürze veröffentlichte, globale Blockchain-Plattform schaffen.
  • Das Unternehmen sagt, dass das BCS in den meisten Branchen angewendet werden kann, einschließlich Internet of Things (IoT), Datenanwendungen und Finanzen.

Quantencomputer können Risiko für die Blockchain-Technologie darstellen

  • Obwohl Blockchain-Netzwerke sicher, unveränderlich und manipulationssicher sind, wurde in einem neuen Forschungspapier der Cornell University festgestellt, dass Blockchain-Netzwerke jedoch von einem ausreichend großen Quantencomputer angegriffen werden können.
  • Es besteht die wachsende Sorge, dass sich Quantencomputer mit der Entwicklung der Public-Key-Kryptographie und Codes, die das Blockchain-Netzwerk zusammenhalten, brechen könnten.
  • Blockchain-Netzwerke sind leider nur auf diese Signaturen angewiesen, da es keine menschlichen Kontrollen gibt, um die Sicherheit zu verstärken.

Meldungen vom 01.12.

Meldungen vom 30.11.

Meldungen vom 29.11.

Meldungen vom 28.11.

Meldungen vom 27.11.

Meldungen vom 26.11.

Mehr Blockchain-Themen finden Sie hier.

Weitere Meldungen aus dem Tech-Report der DWN finden Sie hier.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Sekthersteller Rotkäppchen-Mumm: Vom ostdeutschen Sanierungsfall zum Marktführer
11.04.2025

Rotkäppchen-Mumm entwickelt sich wertmäßig bei Schaumwein und Wein deutlich über dem Marktniveau. Der Marktanteil ist mit 38 Prozent so...

DWN
Politik
Politik Sondertribunal Den Haag wegen Ukraine Krieg: Putin nicht vor Gericht - Keine Aburteilung in Abwesenheit
11.04.2025

Ein geplantes Sondertribunal zur Untersuchung mutmaßlicher Aggressionsverbrechen Russlands gegen die Ukraine wird den russischen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Der Rückgang des Dollars setzt sich fort – ein Grund zur Sorge
11.04.2025

Der US-Dollar, jahrzehntelang Symbol wirtschaftlicher Stabilität und globaler Dominanz, verliert zunehmend an Strahlkraft – und das...

DWN
Panorama
Panorama Neue Pandemie der Kurzsichtigen: Augenärzte sprechen von einer Pandemie der Myopie
11.04.2025

Warum Augenoptik ein Handwerk mit großer Zukunft ist: Um 2050 wird Prognosen zufolge die halbe Menschheit kurzsichtig sein. Epidemiologen...

DWN
Politik
Politik Rebellion im Inneren – Republikaner stellen sich gegen Trumps Handelskrieg
11.04.2025

In der Republikanischen Partei gärt es: Immer mehr Abgeordnete und Senatoren wenden sich gegen Donald Trumps kompromisslose...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Steuerentlastung 2025: Was geplant ist und wie Firmen sich vorbereiten können
11.04.2025

Mit der Bundestagswahl im Februar 2025 richteten sich viele Hoffnungen auf die neue Regierung unter Führung von Friedrich Merz (CDU/CSU)....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Trumps Zölle haben sich trotz Rückzug versechsfacht: Wirtschaftsnobelpreisträger Paul Krugman warnt
11.04.2025

Die vermeintliche Entspannung auf dem globalen Handelsparkett nach der Ankündigung von Donald Trump, seine Zollerhöhungen temporär...

DWN
Politik
Politik Treffen mit Putin? US-Sondergesandter erneut in Russland
11.04.2025

Der US-Sondergesandte Steve Witkoff ist nach Russland gereist und in St. Petersburg gelandet. Nach Angaben des Kremls wird Putin im...