Finanzen

Südeuropas Banken kaufen verstärkt heimische Staatsanleihen

Lesezeit: 1 min
08.12.2018 21:58
Banken in Südeuropa haben in den vergangenen Jahren stark in Staatsanleihen ihrer Heimatländer investiert.
Südeuropas Banken kaufen verstärkt heimische Staatsanleihen

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Europäische Großbanken haben einer Studie des DIW zufolge seit 2014 verstärkt in heimische Staatsanleihen investiert. Vor allem bei italienischen und spanischen Banken sei diese Tendenz "sehr ausgeprägt", erklärte das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) am Mittwoch. Die Verflechtung zwischen dem Ausfallrisiko von Staaten und Banken sei größer geworden, warnte das Institut.

EU-Staatsanleihen werden bei der Eigenkapitalregulierung von Banken weiterhin bevorzugt behandelt und mit null Risiko gewichtet, erklärte das DIW. Für den Fall der Abschaffung dieser Nullgewichtung untersuchte das Institut den zusätzlichen Eigenbedarf ausgewählter Großbanken.

Wenn die Banken in Italien und Spanien EU-Staatsanleihen genauso wie andere Wertpapiere mit Eigenkapital unterlegen würden, müssten die Banken der beiden Länder zusammen 21 Milliarden Euro an zusätzlichem Kapital aufbringen, rechnete das Institut vor.

Italienische Banken müssten demnach 11,5 Milliarden Euro und spanische Banken 9,5 Milliarden Euro zusätzliches Eigenkapital aufbringen. Unter den deutschen Banken würde die Commerzbank mit gut 500 Millionen Euro am meisten zusätzliches Kapital benötigen, gefolgt von der Deutschen Bank mit knapp 400 Millionen Euro.

Das DIW regte eine Reform an, die Anreize für die Banken setzt, Investitionen in heimische Anleihen zu reduzieren. "Es erfüllt uns mit Sorge, wenn südeuropäische Banken sich immer mehr mit Anleihen ihrer Heimatländer vollsaugen", sagte Antje Tillmann (CDU), finanzpolitische Sprecherin der Unionsfraktion, dem Handelsblatt. Auch im Bundesfinanzministerium werde die Entwicklung genau beobachtet, berichtete die Zeitung.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Technologie
Technologie Der Chefredakteur kommentiert: Kleiner Blackout - kein neuer Strom mehr in Oranienburg! Echt jetzt?
19.04.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Städtereisen neu entdeckt: Easyjet läutet Renaissance der Rollkoffer ein
19.04.2024

Vor genau 20 Jahren eroberte Easyjet mit seinen günstigen Flügen das Festland der EU. Der Start in Berlin-Schönefeld begann...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft G7-Außenministertreffen: Israel-Iran Konflikt überschattet Agenda
19.04.2024

Nach israelischem Angriff auf Iran: G7-Außenministertreffen auf Capri ändert Agenda. Diskussionen zu China und Cyber-Sicherheit werden...

DWN
Politik
Politik Forsa-Zahlen: Die Grünen unterliegen den Fliehkräften der Abwärtsspirale
19.04.2024

Und schon wieder eine Etage tiefer. Der Sog verstärkt sich und zieht die Partei Bündnis 90/Grüne immer weiter hinab in der Wählergunst....

DWN
Technologie
Technologie Sehnsuchtsort Mond – Wettlauf um Macht und Rohstoffe
19.04.2024

Forscher, Technologiefirmen und ganze Staaten streben nach neuen galaktischen Ufern. Der Mond lockt mit wertvollen Rohstoffen und dient...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Krieg: So ist die Lage
19.04.2024

Nach neuen Angriffen: USA und NATO erhöhen Unterstützung für Ukraine, während Russland seinen Machtanspruch verstärkt.

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Trotz Exportbeschränkungen: Deutsche Ausfuhren in den Iran gestiegen
19.04.2024

Deutsche Exporte in den Iran trotzen geopolitischen Spannungen: Anstieg trotz EU- und US-Sanktionen. Welche Kritikpunkte gibt es in diesem...

DWN
Immobilien
Immobilien Wie viel Immobilie kann ich mir 2024 leisten?
19.04.2024

Wie günstig ist die aktuelle Marktsituation für den Erwerb einer Immobilie? Auf welche Haupt-Faktoren sollten Kaufinteressenten momentan...