Finanzen

Hohe Dollar-Schulden werden zur Gefahr für die Aktien-Märkte

Lesezeit: 1 min
14.12.2018 17:23
Die Verringerung der weltweiten Dollar-Liquidität ist ein schlechtes Omen für die Aktienmärkte.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Der Rückgang der weltweit verfügbaren US-Dollars bedroht nach Ansicht von Analysten der Nedbank die ohnehin schwächelnden Aktienmärkte. Wie aus einer Analyse der Bank hervorgeht, führen Rückgänge des globalen Dollar-Volumens in Form der Geldmenge M1 mit einer durchschnittlichen Verzögerung von 8 Monaten zu Einbrüchen an den Aktienmärkten.

„Die Aktienmärkte sind verwundbar. Es ist an der Zeit, dass die Zentralbanken und Regierungen aktiv werden und diesen Märkten helfen. (…) Im Jahr 2008 hatte die Federal Reserve das Ausmaß des Schattenbanksektors unterschätzt und der Rest ist Geschichte“, heißt es in dem Bericht.

Wie aus der Grafik der Nedbank hervorgeht, hat die global verfügbare M1-Dollarliquidität etwa in der ersten Jahreshälfte des laufenden Jahres die Null-Linie nach unten durchbrochen und schrumpft seitdem. Hauptursächlich dafür ist die Reduktion der Bilanz der US-Zentralbank Federal Reserve, welche jeden Monat Erträge aus ihren drei Anleihekaufprogrammen im Gesamtumfang von 50 Milliarden Dollar nicht mehr in die Märkte reinvestiert. „Als Resultat davon bleibt das Risiko weiterer Abschwünge an den Aktienmärkten intakt“, schreiben die Analysten.

Die Leitzinsanhebungen der Fed haben zudem dazu geführt, dass viel Dollar-Liquidität aus den Schwellenländern abgezogen wurde, was in den vergangenen Monaten bereits zu Einbrüchen bei verschiedenen Landeswährungen wie der türkischen Lira, dem argentinischen Peso oder der indischen Rupie geführt hat. Zudem haben in Dollar verschuldete Unternehmen in den Schwellenländern zunehmend Problemen, die Zinsen für ihre Verbindlichkeiten angesichts des starken Dollar-Kurses zu bezahlen. Die Renditen dieser Papiere sind entsprechend stark gestiegen, was von der Nedbank als „Kanarienvogel in den Kohlemine für Risikoanlagen“ bezeichnet wird.

Daten des Internationalen Währungsfonds zufolge haben Unternehmen aus den Schwellenländern ihre Dollar-Schulden zwischen 2009 und heute von etwa 650 Milliarden Dollar auf rund 3,2 Billionen Dollar gesteigert.


Mehr zum Thema:  

Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

DWN
Panorama
Panorama Terrorgefahr: Strengere Sicherheitsmaßnahmen auf dem Oktoberfest
14.09.2024

Jedes Jahr lockt das Oktoberfest Millionen Besucher aus aller Welt nach München, was das Event zu einem internationalen Treffpunkt macht....

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Sind technologische Monopole unvermeidlich?
14.09.2024

Mordecai Kurz, emeritierte Professor der Universität Stanford, promovierte vor mehr als 60 Jahren in Volkswirtschaft und veröffentlichte...

DWN
Panorama
Panorama Reben in der Hitze: Neuer Weingeschmack durch Klimawandel?
14.09.2024

Hohe Temperaturen sorgen für mehr Süße und weniger Säure im Most. Schmeckt unser Wein mit zunehmendem Klimawandel also bald anders? Mit...

DWN
Politik
Politik Neue US-Lenkwaffen in Deutschland: Mehr Reichweite für Krieg und Frieden
14.09.2024

Deutschland galt viele Jahre als ein sicherheitspolitischer Zwerg innerhalb der NATO, dessen Bedeutung aus Sicht der Verbündeten sehr...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Nach Kritik: Bahn kassiert Pläne für höhere Schienenmaut
13.09.2024

Ab 2026 wollte die Deutsche Bahn die Trassenpreise deutlich erhöhen, im Nahverkehr um 23,5 Prozent, im Fern- und Güterverkehr ebenfalls...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Handelsregistergebühren sollen kräftig steigen – eine weitere teure Belastung für Unternehmen!
13.09.2024

Das Bundesjustizministerium will die Gebühren für den Handelsregistereintrag um 50 Prozent erhöhen. Ein besserer Kostendeckungsgrad soll...

DWN
Politik
Politik Etatberatung im Bundestag: Wohlfeile Ratschläge aus der Schweiz zur Sicherheitslage
13.09.2024

Die Schweizer "Neue Zürcher Zeitung" (NZZ) schreibt auf Deutsch - und zumeist Klartext. Manche Leser könnten glauben, es handelt es sich...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Neue EU-Verpackungsverordnung bedroht Lieferketten: Fehlende Mehrweglösungen und rechtliche Unsicherheiten
13.09.2024

Die Transformation zu einer scheinbar grüneren Welt ist in vollem Gange. Eifrig werden Gesetze kreiert, die uns von Umweltsünden der...