Politik

Bürgermeister von Danzig stirbt nach Messer-Attacke

Der Bürgermeister der polnischen Stadt Danzig, Pawel Adamowicz, ist einen Tag nach einem Messer-Angriff an den Folgen seiner Verletzungen gestorben.
14.01.2019 17:06
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

"Wir hatten keine Chance", sagte der polnische Gesundheitsminister Lukasz Szumowski am Montag dem Sender TVN mit Blick auf die Verletzungen des 53-Jährigen. Der Täter war am Sonntag bei einer traditionellen Wohltätigkeitsveranstaltung mit dem Ruf "Adamowicz ist tot" auf die Bühne gestürmt und hatte den Bürgermeister mit einem Messer niedergestochen. Ärzte rangen einem Agenturbericht zufolge in einer fünfstündigen Operation erfolglos um das Leben des Politikers, der seit 1998 an der Spitze der Ostseestadt stand. Bei dem Täter handelt es sich nach offiziellen Angaben um einen 27-jährigen Mann. Er machte noch vor seiner Festnahme auf der Bühne Adamowicz' frühere Partei - die Bürgerliche Plattform - dafür verantwortlich, dass er im Gefängnis gesessen habe und dort angeblich gefoltert worden sei.

Es ist unklar, ob der Täter aus politischen Motiven gehandelt hat oder psychisch krank war.

Politiker aller Parteien äußerten sich entsetzt und verurteilten den Anschlag. Dazu gehörten auch Ministerpräsident Mateusz Morawiecki und Innenminister Joachim Brudzinski von der regierenden Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS). Adamowicz war ein vehementer Kritiker der Partei. Deren Vorsitzender, Jaroslaw Kaczynski, sprach von einem verbrecherischen Anschlag und einem tragischen Tod. Staatspräsident Andrzej Duda kündigte an, mit den Vorsitzenden der politischen Parteien einen Marsch gegen Gewalt und Hass zu organisieren.

Adamowicz machte sich für die Aufnahme von Flüchtlingen in Danzig stark und unterstützte die Aktionen zur Verteidigung der Rechtsstaatlichkeit in Polen gegen die Versuche der PiS, die Kontrolle über die Justiz zu übernehmen. Bei der Wahl 2018 erhielt er zwei Drittel der Stimmen

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Putins Imperium zerbröckelt: Aserbaidschan demütigt den Kreml – mit Hilfe der Türkei
10.07.2025

Aserbaidschan widersetzt sich offen Moskau, schließt russische Propagandakanäle und greift zur Verhaftung von Russen – ein Tabubruch in...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Neues Gasfeld vor Zypern könnte Europas Energiestrategie neu ausrichten
10.07.2025

Ein neues Erdgasfeld vor Zypern könnte zum Wendepunkt in Europas Energiepolitik werden.

DWN
Unternehmen
Unternehmen Baywa Milliardenverlust: Jahreszahlen zeigen das ganze Ausmaß der Krise beim Mischkonzern
10.07.2025

Jetzt ist der Milliardenverlust bei der Baywa amtlich: Das Minus von 1,6 Milliarden Euro ist vor allem auf Abschreibungen bei der...

DWN
Finanzen
Finanzen Trumps Rechnung für die Private-Equity-Branche: 79 Milliarden
10.07.2025

Donald Trumps Zollkurs und globale Kriege setzen der Private-Equity-Branche massiv zu. Was hinter dem dramatischen Kapitalschwund steckt...

DWN
Politik
Politik „Kleiner Lichtblick für die Ukraine“ nach Trumps Kehrtwende
10.07.2025

Der Kurswechsel der USA beim Waffenlieferprogramm für die Ukraine dürfte die Gespräche europäischer Staats- und Regierungschefs in...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Ostdeutsche Betriebsräte fordern Ende von Habecks Energiewende: Industriestandort gefährdet
10.07.2025

Nach dem Verlust von über 100.000 Industriearbeitsplätzen richten ostdeutsche Betriebsräte einen dramatischen Appell an Kanzler Merz....

DWN
Finanzen
Finanzen US-Schuldenkrise: Droht der Dollar-Kollaps? Was Anleger jetzt wissen müssen
10.07.2025

Die USA spielen mit dem Feuer: Zölle, Dollar-Schwächung und wachsende Schulden bedrohen das globale Finanzsystem. Doch es gibt Strategien...

DWN
Finanzen
Finanzen Hochsteuerland: Staat zockt Menschen ab - Von einem Euro bleiben Arbeitnehmern nur 47 Cent
10.07.2025

Bis zum 13. Juli arbeiten die Menschen in Deutschland in diesem Jahr nach Angaben des Bundes der Steuerzahler für die Staatskasse. Der...