Deutschland

Rechnungshof: Bundesregierung hat bei Deutscher Bahn versagt

Lesezeit: 1 min
17.01.2019 14:20
Der Bundesrechnungshof wirft der Bundesregierung und der Deutschen Bahn Versagen vor.
Rechnungshof: Bundesregierung hat bei Deutscher Bahn versagt

Der Bundesrechnungshof hat der Deutschen Bahn und dem Bund Planlosigkeit und Versagen vorgeworfen. Weder habe die Schiene in den vergangenen Jahren nennenswert Marktanteile von der Straße gewonnen noch sei der Bund finanziell entlastet worden, sagte Rechnungshof Präsident Kay Scheller am Donnerstag in Berlin. Diese Ziele seien aber mit der Bahnreform vor 25 Jahren verbunden worden und hinter ihnen stehe ein Verfassungsauftrag. "Bund und DB AG haben beide Ziele der Bahnreform verfehlt."

Obwohl die Bahn vor 25 Jahren vom Bund komplett entschuldet wurde, habe sie inzwischen wieder rund 20 Milliarden Euro an Schulden angehäuft. "Der Verfassungsauftrag ist liegen geblieben. Und der Bund hat tatenlos zugeschaut."

Der Rechnungshof hat dazu eine Studie auf Bitte des Bundestages erarbeitet, die am Donnerstag dem Parlament zur Verfügung gestellt wurde. Der Termin fiel mit einem zweiten Spitzentreffen von Bahnchef Richard Lutz mit Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) zusammen. Der Staatskonzern hat erhebliche Probleme mit Pünktlichkeit, Service und zugleich wegbrechenden Gewinnen. Dem Unternehmen fehlen bis 2023 für Schienennetz und Betrieb gut elf Milliarden Euro.

Scheller wies daraufhin, dass die Bahn nicht mehr in der Lage sei, aus ihrem Gewinn die nötigen Investitionen für das laufende Geschäft zu bezahlen. Kritisch sieht der Rechnungshof auch die Aktivitäten des Unternehmens im Ausland, etwa über den Logistiker Schenker oder die internationale Nahverkehrstochter Arriva. "Statt sich auf das Gemeinwohl zu konzentrieren, ist sie zum Global Player geworden." Der Gewinn der Töchter bliebe fast komplett im Ausland, das Geschäft in Deutschland profitiere nicht. "Der Bund muss jetzt Klarheit schaffen", verlangte Scheller. Er müsse deutlich machen, was aus dem Auslandsgeschäft werden und ob die Bahn sich am Gemeinwohl oder am Gewinn orientieren solle. "Es ist höchste Eisenbahn - und zwar für den Bund."

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Automesse China 2024: Deutsche Autohersteller im Preiskrieg mit BYD, Xiaomi und Co.
25.04.2024

Bei der Automesse in China steht der eskalierende Preiskrieg bei Elektroautos im Vordergrund. Mit hohen Rabatten kämpfen die Hersteller...

DWN
Technologie
Technologie 3D Spark: Ein Hamburger Start-up revolutioniert die Bahnbranche
25.04.2024

Die Schienenfahrzeugindustrie befindet sich in einem grundlegenden Wandel, in dessen Verlauf manuelle Fertigungsprozesse zunehmend...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Lieferdienste in Deutschland: Bei Flink, Wolt und anderen Lieferando-Konkurrenten geht es um alles oder nichts
25.04.2024

Getir, Lieferando, Wolt, UberEats - das Angebot der Essenskuriere ist kaum noch überschaubar. Wer am Markt letztlich bestehen wird,...

DWN
Politik
Politik Bericht: Habeck-Mitarbeiter sollen Kritik am Atom-Aus missachtet haben
25.04.2024

Wichtige Mitarbeiter von Bundesministern Habeck und Lemke sollen laut einem Bericht interne Zweifel am fristgerechten Atomausstieg...

DWN
Finanzen
Finanzen Feiertagszuschlag: Was Unternehmer an den Mai-Feiertagen beachten sollten
25.04.2024

Feiertagszuschläge sind ein bedeutendes Thema für Unternehmen und Arbeitnehmer gleichermaßen. Wir werfen einen genauen Blick auf die...

DWN
Finanzen
Finanzen Teurer Anlegerfehler: Wie der Blick in den Rückspiegel fehlgeht
25.04.2024

Anleger orientieren sich an den Renditen der vergangenen drei bis zehn Jahre, um Aktien oder Fonds auszuwählen. Doch laut Finanzexperten...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Kommunikation im Wandel – Was es für Unternehmen in Zukunft bedeutet
25.04.2024

In einer Ära schneller Veränderungen wird die Analyse von Trends in der Unternehmenskommunikation immer entscheidender. Die Akademische...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Familienunternehmer in Sorge: Land verliert an Wettbewerbsfähigkeit
25.04.2024

In einer Umfrage kritisieren zahlreiche Familienunternehmer die Politik aufgrund von übermäßiger Bürokratie und Regulierung. Besonders...