Finanzen

US-Gericht klagt vier ehemalige Audi-Manager an

In Detroit wurden vier ehemalige Audi-Manager angeklagt. Auch nach 25 Milliarden Dollar Rechtskosten für die Audi-Mutter VW gehen die Klagen in den USA weiter.
18.01.2019 11:58
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Die US-Justizbehörden wollen im Abgas-Skandal des Volkswagen-Konzerns nun auch mutmaßlich Verantwortliche von Audi zur Rechenschaft ziehen. Gegen vier Ex-Mitarbeiter der VW-Tochter wurde Anklage erhoben, wie das zuständige Gericht in Detroit am Donnerstag (Ortszeit) laut dpa mitteilte. Bei den Beschuldigten handelt es sich laut Anklageschrift um ehemalige hochrangige Führungskräfte, die bei Audi etwa für die Motoren- und Dieselentwicklung zuständig waren. Der ehemalige Vorstandschef Rupert Stadler ist nicht darunter.

Den Männern wird vorgeworfen, Teil einer fast zehn Jahre andauernden Verschwörung gewesen zu sein, bei der durch gezielte Manipulation von Emissionstests gegen US-Umweltgesetze verstoßen und Betrug an Kunden begangen worden sei. VW hatte im September 2015 auf Druck der US-Behörden eingeräumt, mit Hilfe einer speziellen Software in großem Stil bei der Messung von Abgaswerten getrickst zu haben. Der Konzern gab später auch ein Schuldgeständnis bei Gericht ab.

Bei einem US-Prozess würden den angeklagten Ex-Audi-Angestellten harte Strafen drohen. Zwei frühere VW-Mitarbeiter wurden bereits wegen Mitschuld an den Test-Manipulationen zu über 3 beziehungsweise 7 Jahren Gefängnis verurteilt. Laut Justizkreisen erschien aber keiner der Beschuldigten bei Gericht, was bedeutet, dass die Männer nicht in Haft sind. Womöglich befinden sie sich wie eine ganze Reihe Angeklagter - darunter auch Ex-VW-Chef Martin Winterkorn - in Deutschland, von wo keine unmittelbare Auslieferung droht.

Auf Konzernebene hat VW die rechtliche Aufarbeitung der Abgas-Affäre in den USA nach einigen teuren Kompromissen mit Behörden und privaten Sammelklägern weitgehend abgeschlossen. Der Konzern musste wegen des Skandals hohe Strafen zahlen und hat für Vergleiche in Nordamerika schon über 25 Milliarden Euro an Rechtskosten verbucht. Die US-Justiz hatte jedoch bereits deutlich gemacht, dass die Sache damit aus ihrer Sicht nicht ausgestanden ist und die Ermittlungen gegen die verantwortlichen Köpfe hinter dem Betrug andauern.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Mobiles Geld: Afrika revolutioniert die Finanzwelt – und überholt den Westen
26.04.2025

Während Europa und die USA noch über die Zukunft digitaler Bezahlsysteme diskutieren, hat Afrika längst Fakten geschaffen. Der Kontinent...

DWN
Panorama
Panorama Können Tierversuche durch neue Technologien ersetzt werden?
26.04.2025

Mehr als eine Million Mäuse, Fische, Kaninchen oder auch Affen werden jedes Jahr in Versuchen eingesetzt. Ob es um Medikamente gegen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Datenstrategie 2025: Warum KI-Erfolg in Unternehmen ein neues Mindset braucht
26.04.2025

Viele KMU lassen bei Daten und KI ihr Innovationspotenzial ungenutzt. Wiebke Reuter, Fachanwältin für Informations- und Technologierecht...

DWN
Politik
Politik Heizungsgesetz soll weg – doch hohe Öl und Gaspreise werden die Bürger belasten
26.04.2025

Die frisch geformte Koalition unter der Führung von Friedrich Merz plant, das Heizungsgesetz abzuschaffen. Doch auch ein Anstieg der Öl-...

DWN
Politik
Politik Trumps Handelskrieg zwingt EU und China zu einer Annäherung – doch der Preis ist hoch
26.04.2025

Der eskalierende Handelskonflikt zwischen den USA und China zwingt die EU zu einem Strategiewechsel. Doch der geopolitische Preis ist hoch...

DWN
Finanzen
Finanzen EZB in der Zwickmühle: Zinssenkung befeuert Immobilienmarkt – Gefahr einer neuen Kreditblase?
26.04.2025

Der Druck auf die Europäische Zentralbank wächst, während die Zinsen sinken und der EURIBOR neue Tiefstände markiert. Was bedeutet das...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Funkmast auf Futterwiese: Das verdienen Landwirte mit Mobilfunkmasten
26.04.2025

Wer als Landwirt ungenutzte Flächen oder Scheunendächer für Mobilfunkanbieter öffnet, kann mit Funkmasten stabile Zusatzeinnahmen...

DWN
Panorama
Panorama Generation Z lehnt Führungspositionen ab – Unternehmen müssen umdenken
25.04.2025

Die Generation Z zeigt sich zunehmend unbeeindruckt von traditionellen Karrierewegen und Führungspositionen im mittleren Management. Eine...