Opel will die Produktion im Stammwerk Rüsselsheim einem Medienbericht zufolge nahezu halbieren. Das Jahresvolumen des Standortes soll 2019 nur noch rund 68.000 statt ursprünglich anvisierter 90.000 Fahrzeuge erreichen, nachdem 2018 noch mehr als 123.000 Wagen vom Band liefen, wie die Mainzer "Allgemeine Zeitung" unter Berufung auf eine interne Mitarbeiter-Information der IG-Metall-Betriebsräte am Donnerstag auf ihrer Homepage berichtet. Über Auswirkungen auf die Arbeitsplätze war zunächst nichts bekannt.
In dem Produktionswerk arbeiten rund 3.000 Menschen im Zwei-Schichtbetrieb. Sie montieren die Modelle Insignia und Zafira, für den Opel gerade einen Nachfolger vorgestellt hat, der aber im britischen Luton gebaut wird. Für den langsam auslaufenden Zafira will Opel ein zweites Modell nach Rüsselsheim vergeben, das dann bereits auf einer Plattform des neuen Mutterkonzerns PSA steht. Eine Entscheidung dazu soll noch in diesem Jahr verkündet werden.
Unter Ägide der französischen Peugeot-Mutter ist Opel auf einen drastischen Sparkurs geschwenkt. Auch im Rüsselsheimer Entwicklungszentrum sollen 2.000 der rund 7.000 Arbeitsplätze an einen externen Dienstleister abgegeben werden. Opel hat versprochen, die Sanierung ohne Werkschließungen und betriebsbedingte Kündigungen zu bewerkstelligen.
Zu den aktuellen Produktionsplanungen wollte sich das Unternehmen am Donnerstag nicht konkret äußern. Man passe die Produktion kontinuierlich an die Volumenplanung an und fokussiere sich auf profitable Vertriebskanäle, erklärte ein Sprecher. Bereits im vergangenen Jahr hatte Opel weniger Autos verkauft, dafür aber nach eigenen Angaben pro Stück mehr verdient.
Ein Opel-Sprecher betonte, der Autobauer passe die Produktion kontinuierlich an die Volumenplanung an. Diese Strategie sei auch vor dem Hintergrund der Konzentration auf profitable Vertriebskanäle zu sehen. "Wir wollen die Auslastung unserer Werke weiter verbessern, dies gilt natürlich auch für Rüsselsheim. Dafür setzen wir auf die Fertigung profitabler Modelle auf Plattformen der Groupe PSA", sagte der Sprecher. Weitere Details sollen noch in diesem Jahr bekannt geben werden.
Opel hatte der Konzernmutter im vergangenen Jahr das beste Jahr seiner Geschichte beschwert.