Finanzen

Zahl der Insolvenzen steigt weltweit stark an

Das laufende Jahr wird wahrscheinlich das dritte Jahr in Folge mit steigenden Bankrottzahlen sein.
25.01.2019 17:31
Lesezeit: 1 min

Die Zahl der weltweiten Firmenpleiten wird 2019 einer Studie zufolge bereits das dritte Jahr in Folge steigen. Die Insolvenzen dürften um sechs Prozent zunehmen, sagte der Kreditversicherer Euler Hermes in seiner am Mittwoch veröffentlichten Insolvenzstudie voraus. In zwei von drei Ländern sei mit einem Anstieg zu rechnen. "Das zeigt: Die fetten Jahre sind vorbei, die weltweite Konjunktur schwächelt", sagte der Chefvolkswirt der Allianz-Tochter, Ludovic Subran. "Viele Länder wachsen langsamer als es notwendig wäre, um die Insolvenzen stabil zu halten."

Die rote Laterne dürfte erneut an China gehen: Dort erwarten die Experten im laufenden Jahr eine weitere Pleitewelle und sagen einen Anstieg der Fälle um 20 Prozent voraus, nachdem sie 2018 sogar eine Zunahme um rund 60 Prozent registrierten.

In Westeuropa sollen die Insolvenzen um voraussichtlich drei Prozent zulegen. Haupttreiber bleibt demnach wegen der Brexit-Unsicherheit Großbritannien. Aber auch in Frankreich, Spanien und Italien dürften mehr Geschäfte aufgeben. Dagegen wird für Deutschland, die USA und den Niederlanden eine Stagnation erwartet.

Wachstum und Nachfrage reichten in vielen Ländern und bei zahlreichen Unternehmen nicht mehr aus, um Produktions- und Finanzierungskosten oder Investitionen im Zuge eines Strukturwandels zu decken. "Weitere Gründe sind das Ende des leichten Geldes, eine historisch hohe Verschuldung von Unternehmen, neue Insolvenzregeln oder, wie in China, die wesentlich größere Bereitschaft, Insolvenzverfahren auch anzuwenden", sagt Subran. "Zudem gibt es eine 'Extraportion' Insolvenzen in den Ländern, in denen in den letzten Jahren Neugründungen stark angestiegen sind. Viele dieser jungen Firmen schaffen es nicht."

 

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen EU-Vermögensregister und Bargeldbeschränkungen: Risiko für Anleger

Das EU-Vermögensregister gehört derzeit zu den größten Risiken für Anleger. Daher ist es wichtig, sich jetzt zu überlegen, wie man...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Börse-Ausblick: Europa trotzt Trump – doch wie lange noch?
07.07.2025

Ein halbes Jahr voller Turbulenzen: Trump, Zölle, Währungskrise – die Börsen zeigen extreme Bewegungen. Welche Märkte profitieren,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Euro-Kurs wird zur Gefahr: Europas Exporte brechen ein
06.07.2025

Ein starker Euro, schwaches Wachstum, neue US-Zölle – Europas Wirtschaft gerät unter Druck. Die EZB warnt, doch die Lage droht zu...

DWN
Politik
Politik Neuregelung der Vaterschaft: Mehr Rechte für leibliche Väter
06.07.2025

Die Bundesregierung plant eine Reform, die leiblichen Vätern zu mehr rechtlicher Anerkennung verhelfen soll. Der Entwurf aus dem...

DWN
Immobilien
Immobilien Wohnungstausch: Wie Sie Ihre Ferienwohnung herzaubern und worauf Sie achten müssen
06.07.2025

Der Wohnungstausch boomt – günstig, persönlich und spannend. Doch wie funktioniert das Ganze wirklich, und worauf muss man achten,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Jungmakler mit TikTok: Wie eine Generation den Versicherungsmarkt neu denkt
06.07.2025

TikTok-Reichweite, neue Rollenbilder, klare Erwartungen: Junge Makler treiben die Disruption im unabhängigen Versicherungsvertrieb voran....

DWN
Technologie
Technologie Wäschetrockner: Neues Energie-Label einfach erklärt
06.07.2025

Seit dem 1. Juli gelten für Wäschetrockner strengere Energiekennzeichnungen. Verbraucher sollen Geräte nun besser vergleichen können....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Praktika und Probearbeiten: Rechte, Pflichten und Fallstricke für Berufseinsteiger
06.07.2025

Viele Praktikanten kennen ihre Rechte nicht – und riskieren, ausgenutzt zu werden. Was wirklich erlaubt ist, wann Praktika bezahlt werden...

DWN
Technologie
Technologie Lithium: Schlüssel zur technologischen Unabhängigkeit – doch der Rohstoff ist knapp
06.07.2025

Lithium ist der Treibstoff moderner Technologien – von E-Autos bis Energiewende. Doch was passiert, wenn die Nachfrage explodiert und das...