Die Deutsche Bahn muss immer mehr Entschädigungen an ihre Kunden zahlen. Wie das Handelsblatt unter Berufung auf eine Kleine Anfrage der FDP-Bundestagsfraktion berichtete, musste die Bahn im vergangenen Jahr 2,7 Millionen Reisenden eine Entschädigungssumme von insgesamt 53,6 Millionen Euro auszahlen. Im Jahr 2017 waren es 34,6 Millionen Euro an 1,8 Millionen Kunden, ein Jahr zuvor 24,6 Millionen Euro an 1,5 Millionen Fahrgäste.
Wie eine Bahn-Sprecherin dem Handelsblatt sagte, sind die Fälle 2018 im Vergleich zum Vorjahr aufgrund "vieler externer Einflüsse" angestiegen: Nach den Stürmen "Friederike" und "Burglind" im Januar vergangenen Jahres seien harte Wintereinbrüche im Februar und März zu verzeichnen gewesen. Im Mai und Juni hätten starke Niederschläge für Erdrutsche und Unterspülungen gesorgt. Blitzeinschläge hätten darüber hinaus viele Stellwerke und Züge außer Gefecht gesetzt, erklärte die Sprecherin demnach.
Auch mit der Sommerhitze hatte die Bahn zu kämpfen. So habe die ausgeprägte Trockenheit aufgrund der dauerhaft hohen Temperaturen unter anderem zu zwei Großbränden bei Kassel im Juli und bei Siegburg im August geführt. Im Oktober musste die wichtige Schnellfahrstrecke zwischen Köln und Frankfurt am Main wegen des Brands eines ICE-Zuges wochenlang gesperrt werden. Im Dezember habe schließlich ein Warnstreik massive Verspätungen und Ausfälle ausgelöst, die zahlreiche Entschädigungszahlungen nach sich zogen, sagte die Sprecherin dem Handelsblatt.