Das amerikanische Verteidigungsministerium will seine Streitkräfte mit kleinen, mobilen Atomkraftwerken ausrüsten. Das zuständige „Strategic Capabilities Office“ des Pentagon veröffentliche im Internet eine demenentsprechende Ausschreibung, die interessierte Unternehmen und wissenschaftliche Einrichtungen dazu auffordert, Pläne für einen Bau einzureichen. Das zu bauende Mini-AKW soll per Schiff oder Schwerlast-Flugzeug transportierbar und deshalb nicht mehr als 40 Tonnen schwer sein. Es soll zwischen einem und zehn Megawatt Leistung liefern können und von einem möglichst kleinen Team bedienbar sein. Der Reaktor soll in der Lage sein, drei Jahre lang Strom zu liefern, ohne dass die Brennstäbe ausgetauscht werden müssen. Die Gefahr einer radioaktiven Verstrahlung muss ausgeschlossen sein.
Eingesetzt werden soll der kleine Reaktor an weltweiten Stützpunkten des US-Militärs, vor allem in Kriegsgebieten. Er soll als Ersatz für Diesel-Generatoren dienen und Einheiten das Weiterkämpfen ermöglichen, selbst wenn sie vom Nachschub abgeschnitten sind. Darüber hinaus soll er Angriffe auf Diesel-Konvois, wie sie besonders im Afghanistan-Krieg von den Taliban immer wieder durchgeführt wurden, obsolet machen.
Bei der Entwicklung des Mini-AKW denkt das Pentagon auch an die Kriegsführung von morgen: Neuartige Waffen, beispielsweise Laser-Kanonen, benötigen eine riesige Menge an Energie, die ein Mini-Reaktor liefern könnte.
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