Immer weniger Energieversorger bieten Smart-Home-Produkte an. Fernsteuerbare Heizungsthermostate, abschaltbare Steckdosen oder Leuchtmittel mit LEDs hat derzeit nur noch jeder zwölfte Versorger im Portfolio, wie eine Untersuchung des Marktforschungsunternehmens EuPD Research zeigt. Damit ist diese Entwicklung im Vergleich zu Anfang 2018 rückläufig. Besonders Großkonzerne ziehen sich demnach aus dem Markt zurück - von ihnen gaben 32 Prozent an, keine Smart-Home-Produkte mehr zu führen, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte.
Viele kleine Versorger hatten die Technik laut den Marktforschern dagegen noch überhaupt nicht im Angebot. Tatsächlich will die Hälfte der Verbraucher kein vernetztes Zuhause, wie eine im Dezember vom Verbraucherzentrale Bundesverband veröffentlichte Befragung ergab. Die meisten der gut 1000 befragten Internetnutzer sahen in Smart-Home-Produkten keinen Mehrwert, fanden die Technik zu teuer und sorgten sich um Datenschutz.
Die EU will die Technik durch einheitliche Standards sicherer machen. Die entsprechenden Zertifikate sollen für die Hersteller aber noch freiwillig bleiben. Auch deshalb stellen die Smart-Home-Produkte Nutzer und Anbieter derzeit vor rechtliche Herausforderungen. Werden die Systeme gehackt oder entstehen durch Fehlprogrammierungen Schäden am Haus, ist häufig unklar, wer dafür haftet.
"Der Markt für Smart Home ist definitiv ein Wachstumssegment", glaubt Martin Ammon von EuPD Research dennoch. Allerdings stünden die Energieversorger in starker Konkurrenz zu anderen Elektronikanbietern.