Finanzen

Chaotischer Brexit gefährdet deutsche Hypothekenbanken

Die deutschen Hypothekenbanken haben massiv auf dem britischen Immobilienmarkt investiert. Laut einer Studie von Moody’s würde ein harter Brexit sie schwer treffen.
17.03.2019 12:06
Lesezeit: 1 min

Laut eine Studie der Ratingagentur Moody’s würde ein ungeregelter Brexit die deutschen Hypothekenbanken besonders stark treffen. Denn sie haben massive Investitionen auf dem britischen Markt für gewerbliche Immobilien.

Zu den betroffenen Hypothekenbanken gehören etwa die Aareal Bank aus Wiesbaden, die in München ansässige Deutsche Pfandbriefbank (PBB) und die Deutsche Hypothekenbank aus Hannover.

deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/specials/jahresabo/?utm_source=DWN&utm_medium=banner&utm_campaign=Buchaktion&utm_content=ArtikelDie Deutsche Hypothekenbank ist eine Tochtergesellschaft der erst vor kurzem von Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und den Sparkassen geretteten Norddeutschen Landesbank (Nord LB).

Gemessen am harten, bei Verlusten sofort haftenden Eigenkapital verzeichnet die Aareal Bank mit 188 Prozent das größte Risiko am britischen Immobilienmarkt. Dahinter folgen die Deutsche Hypo mit 171 Prozent und die PBB mit 159 Prozent.

Die Analysten von Moody’s haben das Risiko eines vertraglich geregelten EU-Austritts Großbritanniens in den Ratings der Aareal Bank (A3 mit stabilem Ausblick) und der Deutschen Hypo (Baa2 mit positivem Ausblick) schon berücksichtigt.

Wenn es aber zu einem harten Brexit ohne Austrittsvereinbarung zwischen Großbritannien und der EU kommt, so erwartet die Ratingagentur kurzfristig hohe Preisschwankungen bei gewerblichen Immobilien, berichtet die FAZ.

Die Aareal Bank hat im Vereinigten Königreich gewerbliche Immobilien im Volumen von rund 4 Milliarden Euro finanziert. Laut Moody’s liegen dabei die Schwerpunkte auf Hotels (48 Prozent) und London (60 Prozent).

Das Engagement der Deutschen Pfandbriefbank (PBB) ist mit 4,3 Milliarden Euro noch etwas höher. Auch hier ist London mit 43 Prozent ein Schwerpunkt. Jeweils rund ein Drittel des Engagements konzentriert sich auf den Einzelhandel und Büroimmobilien.

Die Deutsche Hypo hat in Großbritannien gewerbliche Immobilien im Volumen von 1,5 Milliarden Euro finanziert, ebenfalls mit den Schwerpunkten Einzelhandel (42 Prozent) und Büroimmobilien (45 Prozent).

Die Analysten von Moody’s werten es positiv, dass alle drei Hyptothekenbanken, Aareal Bank, PBB und Deutsche Hypothekenbank, nach dem Brexit-Referendum am 23. Juni 2016 vorsichtig vorgegangen sind.

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