Das EU-Parlament und die Mitgliedstaaten haben sich darauf geeinigt, bestimmte Technologien für die Sicherheit von Verkehrsteilnehmern in neuen Fahrzeugen künftig vorzuschreiben. Damit lasse sich "eine ähnlich große Wirkung erzielen wie seinerzeit mit der Einführung der ersten Sicherheitsgurte", erklärte EU-Industriekommissarin Elzbieta Bienkowska am Dienstag in Brüssel.
Neuwagen müssen demnach ab 2022 etwa mit Spurhalteassistenten und erweiterten Notbremsassistenzsystem verfügen. Besonderes Augenmerk liegt zudem auf Systemen zur Verringerung toter Winkel bei Lkw und Bussen, sogenannten Abbiegeassistenten. Die Assistenzsysteme sollen Fußgänger und Radfahrer im toten Winkel der Lkw erkennen und den Fahrer warnen beziehungsweise den Laster abbremsen.
Obwohl die Technik bereits seit Jahren existiert und seit 2012 über eine Pflicht diskutiert wird, ist die Verbreitung der Systeme bislang gering. In Deutschland hat die Bundesregierung ein Förderprogramm für die Ausrüstung von Lastwagen mit Abbiegeassistenten aufgelegt.
Der EU-Kommission geht es neben verbesserter Sicherheit für Verkehrsteilnehmer auch darum, "den Weg für die vernetzte und automatisierte Mobilität der Zukunft" zu ebnen. Die Fahrer würden sich so allmählich an Fahrerassistenzsysteme gewöhnen, was zu mehr Akzeptanz automatisierter Fahrzeuge führen werde, erklärte die Brüsseler Behörde.
Die Einigung der Unterhändler der EU-Organe muss noch vom Europäischen Parlament und dem Rat förmlich angenommen werden.
Die EU treibt damit die Überwachung im Auto voran. Ein Vorreiter dieser Bewegung ist Volvo. Dort sollen die Fahrer künftig mit Kameras vom Auto überwacht werden. Verhält sich der Fahrer aus Sicht des Algorithmus auffällig, wird die Polizei gerufen.