Frankreich und China haben am Montag bei einem Staatsbesuch von Präsident Xi Jingping in Paris Wirtschaftsverträge im Volumen insgesamt 40 Milliarden Euro besiegelt. Allein ein Großauftrag für den europäischen Flugzeugbauer Airbus beläuft sich nach Informationen aus dem französischen Präsidialamt auf 30 Milliarden Euro.
Die insgesamt 15 Verträge erstrecken sich vom Energiesektor über den Schiffsbau bis hin zur Bankenbranche. Präsident Emmanuel Macron forderte bei seiner Begegnung mit Xi besseren Zugang für europäische Firmen in der Volksrepublik. Der Versorger EDF zog einen eine Milliarde Euro schweren Auftrag für den Bau von Windkraftanlagen an Land, wie das Präsidialamt weiter mitteilte.
Xi war zuvor in Rom, wo er ebenfalls milliardenschwere Verträge unterzeichnete. Italien beteiligt sich als erster der sieben führenden Industriestaaten (G7) an dem von China vorangetriebenen Infrastruktur- und Handelsprojekt "Neue Seidenstraße". Zudem schlossen Firmen beider Länder weitere milliardenschwere Verträge, unter anderem in den Bereichen Energie und Stahl.
Bundeskanzlerin Angela Merkel ist am Dienstagmorgen zu einem Vierer-Gipfel mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping in Paris eingetroffen. Auf Einladung des französischen Staatspräsidenten Emmanuel Macron nimmt daran neben Merkel und Xi auch EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker teil. Im Anschluss ist ein Gang vor die Presse vorgesehen.
Hauptthemen der Begegnung sind die multilaterale Zusammenarbeit sowie die Wirtschafts- und Klimapolitik. Präsident Macron hatte sich am Montag nach einem bilateralen Treffen mit Xi für eine starke Partnerschaft zwischen Europa und China ausgesprochen. Diese müsse auf "starkem Multilateralismus" und "fairem, ausgeglichenem" Handel gründen, sagte Macron.
Xi wünschte sich seinerseits ein "vereintes und wohlhabendes" Europa und forderte eine einheitliche europäische Strategie im Umgang mit seinem Land.