Der ehemalige US-Präsident Barack Obama hat bei einem Auftritt in Köln Begeisterungsstürme ausgelöst. Der 57-Jährige gab am Donnerstag vor rund 14.000 Zuhörern in der Lanxess-Arena ein einstündiges Interview. Dieses fand im Rahmen der Veranstaltungsreihe „World Leadership Summit“ (Motto: Führung ist keine Selbstverständlichkeit. Sie ist eine Entscheidung) des Berliner Event-Veranstalters „Gedankentanken“ statt.
Obama beantwortete eine Reihe von Fragen zu unterschiedlichsten Politik-Themen. Den Einsatz von Drohnen gegen Terroristen im Nahen Osten, der einer dreistelligen Zahl von Zivilisten das Leben kostete, bezeichnete er als eine der menschlich schwierigsten Entscheidungen seiner Präsidentschaft. Im Endeffekt sei der Beschluss auf Grundlage einer Wahrscheinlichkeitsrechnung gefallen: Der Einsatz von Bodentruppen hätte noch viel mehr Menschen, auch viel mehr Zivilisten, das Leben gekostet.
In Sachen Klimapolitik setze er auf „junge Menschen“, so Obama und brachte ein Gleichnis: „Dein Großvater kann dich nicht dazu zwingen, seine Musik zu hören. Warum erlaubst du es ihm dann, dir vorzuschreiben, in was für einer Welt du in 20 Jahren leben wirst?“
Obamas Fazit seiner acht Jahre im Weißen Haus: Auch wenn er nicht völlig „zufrieden“ sei, „habe ich einige Dinge in eine bessere Richtung gelenkt, die ohne mich nicht so zustande gekommen wären“.
Der Hamburger Rupert Fabig, der extra für die Rede nach Köln gereist war, berichtet den Deutschen Wirtschaftsnachrichten: „Das Publik war begeistert. Am Ende des Interviews sprangen die Leute von ihren Sitzen auf und spendeten stehende Ovationen.“
Für ein Ticket zahlten die Zuschauer zwischen 90 und 5.000 Euro. Die Inhaber der teuersten Tickets nahmen an einem Essen mit Obama teil und erhielten die Gelegenheit, sich mit ihm fotografieren zu lassen.
Die Höhe von Obamas Gage ist nicht bekannt. Wie die New York Times berichtete, erhielt der ehemalige Präsident für eine Rede zum Thema Gesundheitswesen von einer Wall Street-Investment-Firma vor zwei Jahren 400.000 Dollar.