Trotz sich eintrübender Konjunktur werden die Dax-Konzerne dieses Jahr noch einmal Dividenden in Rekordhöhe zahlen: Die Ausschüttungen steigen im Vorjahresvergleich um knapp drei Prozent auf insgesamt 36,5 Milliarden Euro, wie die Wirtschaftsprüfer von EY berechneten. 15 der 30 Konzerne zahlen demnach mehr Dividende aus als je zuvor.
Insgesamt erhöhen 21 Unternehmen ihre Ausschüttungen an die Aktionäre - trotz eines sich eintrübenden wirtschaftlichen Umfelds, das bereits zu einem durchschnittlichen Rückgang der Konzernergebnisse um zehn Prozent 2018 geführt hatte. Vier Firmen lassen die Dividende unverändert, wie EY am Mittwoch mitteilte - und drei kürzen sie: Daimler, BMW und RWE. Zwei Dax-Mitglieder äußerten sich bislang noch nicht.
Die sogenannte Ausschüttungsquote erhöhte sich der Analyse zufolge von 38 Prozent auf 43 Prozent, liegt damit jedoch weiter unter dem Fünf-Jahres-Durchschnitt. Das ist das Verhältnis von Dividenden zu Gewinn. EY sprach von einem "soliden Niveau". Mit ihrer Dividendenpolitik versuchten sich die Konzerne im aktuellen Niedrigzinsumfeld als attraktive Investitionsziele.
Für die kommenden Jahre zeigten sich die Wirtschaftsprüfer skeptisch, was weiter steigende Dividendenzahlungen angeht. Die Konjunktur laufe nicht mehr rund, was die Gewinnentwicklung belaste. Zudem sähen sich viele Unternehmen mit hohen Investitionskosten für Digitalisierung und technologische Entwicklung konfrontiert. Sollte der Druck auf die Gewinne anhalten, würden "früher oder später" auch die Ausschüttungen an die eigenen Aktionäre "auf den Prüfstand gestellt", prognostizierte EY.