Der Autobauer BMW ist in seinem Kerngeschäft "Autoproduktion" wegen der Milliarden-Rückstellung für eine drohende EU-Kartellstrafe in die roten Zahlen gerutscht. In der besagten Autosparte lag der Verlust vor Zinsen und Steuern im ersten Quartal bei 310 Millionen Euro, wie der Dax-Konzern am heutigen Vormittag in München mitteilte. Vor einem Jahr hatte BMW im gleichen Zeitraum noch 1,88 Milliarden Euro operativen Gewinn erzielt. Aber auch abgesehen von der Rückstellungs-Sonderbelastung lief nicht alles rund - die Kosten für neue Technik und Modelle lasten den Münchenern genauso auf der Bilanz wie Gegenwind in Gestalt von Wechselkursen und höheren Rohstoffpreisen.
Die Münchener stellen für das EU-Kartellverfahren - bei dem es um angeblich verbotene Absprachen deutscher Autobauer in Sachen Abgasnachbereitung geht - 1,4 Milliarden Euro zurück. BMW rechnet deshalb in der Autosparte nur noch mit einer Gesamtjahres-Marge vor Zinsen und Steuern von 4,5 bis 6,5 Prozent, wie das Unternehmen konkretisierte. 2018 hatte die Marge noch 7,2 Prozent betragen.
Neben der Vorsorge für eine mögliche Kartellstrafe stellen das allgemeine schwierige Umfeld in der Autobranche sowie höhere Ausgaben für Forschung und Entwicklung Belastungen für BWM dar. Tatsache ist, dass die Erst-Quartal-Marge im Kerngeschäft auch ohne die Rückstellung gefallen wäre. Letztes Jahr betrug sie in den ersten drei Monaten 9,7 Prozent, dieses Jahr hätte sie (ohne die Rückstellung) 5,6 Prozent betragen. Das war ein deutlicherer Rückgang als Analysten im Schnitt erwartet hatten.
Konzernweit ging der Umsatz um 0,9 Prozent auf 22,5 Milliarden Euro zurück, das Ergebnis vor Zinsen und Steuern lag bei 589 Millionen Euro knapp 80 Prozent niedriger als letztes Jahr.