Finanzen

Prominenter MIT-Ökonom unterstützt Facebook bei Entwicklung von Kryptowährung

Ein prominenter Wissenschaftler unterstützt Facebook bei der Entwicklung einer eigenen Kryptowährung.
07.05.2019 17:33
Lesezeit: 2 min

Christian Catalini, Professor am Massachusetts Institute of Technology (MIT) und ein prominenter Forscher auf dem Gebiet der Token-Ökonomie, hat sich beurlauben lassen, um an der Entwicklung von Facebooks Kryptowährung mitzuarbeiten.

Ziel ist es, dass die Nutzer innerhalb von Facebook Messenger, WhatsApp und Instagram Geld senden können. Bei dem Token soll es sich um einen sogenannten "Stablecoin" handeln, der an den Dollar oder einen Korb von Fiat-Währungen gekoppelt ist.

Über die Mitarbeit von Professor Christian Catalini an dem Projekt berichten zwei anonyme Quellen gegenüber Coindesk. Catalini ist Co-Autor eines Berichts mit Joshua Gans von der University of Toronto über Initial Coin Offerings und den Wert von Tokens.

Im Jahr 2014 war Catalini einer der Verantwortlichen des MIT Bitcoin Project, das 500.000 Dollar einsammelte, um Bitcoin im Wert von 100 Dollar an alle Studenten der Eliteuniversität zu verteilen.

Eine von Catalinis jüngsten Arbeiten, die er mit Stanfords Susan Athey und MITs Catherine Tucker erstellte, beschäftigt sich mit dem erklärten Interesse der Verbraucher am Datenschutz und ihrer Bereitschaft, den Datenschutz aufzugeben, in der Praxis.

Facebooks Kryptowährung schreitet voran

Im letzten Jahr wurde bekannt, dass Facebook an der Entwicklung eines eigenen Tokens arbeitet. Im Februar besagte ein Bericht der New York Times, dass Facebook mit seinem Kryptowährungsprojekt "hofft, dort erfolgreich zu sein, wo Bitcoin versagt hat".

Mitte April berichtete ein Journalist der New York Times, dass Facebook Investoren für die Entwicklung seiner Kryptowährung sucht. Demnach soll sich der Social-Media-Riese um Finanzmittel von bis zu 1 Milliarde Dollar bemühen.

Diese Summe von 1 Milliarde Dollar wurde letzte Woche durch einen Bericht des Wall Street Journal bestätigt. Demnach verhandelt Facebook mit Unternehmen wie Visa und Mastercard, die seine Kryptowährung unterstützen und finanzieren sollen.

Facebook arbeitet seit über einem Jahr an seiner Kryptowährung. Die Bemühungen laufen intern unter dem Namen "Project Libra". Der Token soll es den Milliarden von Nutzern des Unternehmens ermöglichen, einander Geld zu schicken und Online-Käufe zu tätigen.

Neben Visa und Mastercard hat Facebook dem Bericht zufolge auch mit dem Finanzdienstleister First Data Corp. gesprochen, um insgesamt etwa 1 Milliarde Dollar als Deckung für den Stablecoin zu beschaffen.

Der Social-Media-Riese ist auch im Gespräch mit E-Commerce-Unternehmen, sowohl um Geld zu beschaffen, als auch um Unterstützung und Akzeptanz für die geplante Kryptowährung zu gewinnen, so der Bericht.

Facebook könnte seine Nutzer mit der digitalen Währung auch dafür bezahlen, dass sie sich Werbeanzeigen ansehen. Zudem könnten die Werbetreibenden den Token für Waren akzeptieren und damit anschließend für weitere Anzeigen bei Facebook bezahlen.

Insbesondere soll Facebook darauf abzielen, die Kreditkartengebühren von etwa 2 bis 3 Prozent zu eliminieren, die Händler bei jeder Transaktion mit Banken, Zahlungsverarbeitern und Netzwerken bezahlen müssen.

"Wenn dies gelingt, bedroht das Projekt die Dominanz der Kartennetzwerke über den globalen Zahlungsverkehr", schreibt das Wall Street Journal. Mit diesem Ziel ist eigentlich Bitcoin vor zehn Jahren angetreten.

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