Privatanleger, die einen Teil Ihres Kapitals in Fonds investieren wollen, können sich für eine einmalige Investition oder einem Fondssparplan entscheiden. Dabei gilt es einige Aspekte zu beachten.
Bei der Frage Fondssparplan oder Einmalanlage kommt es zunächst einmal auf die persönliche Situation des Anlegers an. Denn obwohl ein Sparplan eine Reihe von Vorteilen bietet, ist es für Investoren, die zu einem bestimmten Zeitpunkt über einen größeren Betrag (etwa durch Erbschaft oder Verkauf einer Immobilie) verfügen, gerade in einer Niedrigzinsphase nicht besonders sinnvoll, das Geld auf einem Girokonto oder einem Sparbuch dahinschlummern zu lassen und nur peu á peu in ein Finanzprodukt zu stecken.
Wer allerdings ein überdurchschnittliches wiederkehrendes Einkommen hat, von dem er einen gewissen Betrag – häufig schon ab 25 Euro – jeden Monat entbehren kann, für den ist ein Fondssparplan mehr als eine Überlegung wert. Einer der Vorteile eines Sparplans besteht darin, dass man als Anleger bereits mit kleinen Beträgen im Laufe der Zeit eine beachtliche Summe ansparen kann.
Zudem fördern feste Sparpläne die eigene Disziplin. Wer sich nämlich einem festen Ziel verpflichtet, muss nicht immer wieder auf ein Neues darüber nachdenken, ob und wie viel er investieren möchte oder ob man das Geld doch lieber anderweitig ausgeben möchte. Andererseits hat man als Anleger aber auch die Möglichkeit, im Bedarfsfall eine oder mehrere Zahlungen auszusetzen.
Sparpläne eignen sich vor allem für die private Altersvorsorge. Mit ihrer Hilfe werden regelmäßig feste Beträge angelegt. Dabei richtet sich die Sparrate nach den individuellen Möglichkeiten und dem Betrag, der am Ende der Einzahlungsphase zur Verfügung stehen soll. Durchschnittlich erhält man als Anleger – abhängig von dem Anschaffungspreis – zahlreiche günstige und wenige teure Fondsanteile.
Schließlich verfügt der Anleger in der Regel über einer Reihe von Fondsanteilen, die er zu einem günstigeren Durchschnittspreis erworben hat, als wenn er auf einmal eine bestimmte Anzahl von Fondsanteilen erworben hätte. Dieses Phänomen wird von Finanzmarktexperten als Cost-Average-Effekt (Durchschnittskosteneffekt) bezeichnet.
Bei der regelmäßigen Anlage gleichbleibender Summen in Aktien oder andere Wertpapiere entsteht der Cost-Average-Effekt. Weil die Kaufpreise ständig schwanken, kauft ein Investor bei niedrigen Preisen entsprechend mehr Anteile. Dagegen gibt es bei höheren Preisen zwar weniger Anteile, allerdings werden die schon im Besitz des Anlegers befindlichen Anteile wertiger.
Sparpläne bieten unabhängig von der tatsächlich zu erzielenden Renditen Kleinanlegern auch die Möglichkeit, ihre Einkünfte an der Börse bzw. in Investmentfonds anzulegen, obwohl ihnen nicht mehrere Tausend Euro für ein Einmalinvestment zur Verfügung stehen. Darüber hinaus wird Anlegern auf diese Weise die Entscheidung leichter gemacht, nach einem eventuellen Crash an den Finanzmarkt zurückzukehren. Wer nach einem derartigen Ereignis erneut eine größere Summe in Aktien oder andere Wertpapiere stecken soll, müsste eine wesentlich höhere Hemmschwelle überwinden.
Unter erfahrenen Anlegern und Experten für Geldgeschäfte ist der Cost-Average-Effekt durchaus nicht unumstritten, da er in Bezug auf das vom Investor zu tragende Risiko irreführend erscheint. Denn ebenso wie bei einer Einmalanlage hängt der Erfolg des Investments von der Wertentwicklung des Fonds oder der einzelnen Aktie ab.
Immerhin lauern auch beim Fondssparen erhebliche Risiken, die es ja immer gibt, wenn sich gute Chancen bieten. Unter dem Strich ist ein Fondssparplan jedoch gerade für Kleinanleger, die nur über wenig Liquidität verfügen, eine gute Alternative für das Alter vorzusorgen und auf lange Sicht von den steigenden Kursen an den Aktienmärkten zu profitieren.