Nachdem US-Präsident Donald Trump den Handelskrieg im vergangenen Monat verschärft hatte und weitere Waren aus China im Wert von 200 Milliarden Dollar mit Zöllen belegte, hat Peking die nationalistische Stimmung im Land angestachelt.
Mehr als die Hälfte der chinesischen Verbraucher hat zuletzt Waren aus den USA gemieden, so das Ergebnis einer Umfrage der Londoner Beratungsfirma Brunswick. Auf diese Weise unterstützen die Chinesen ihr Land im eskalierenden Handelskrieg mit den USA.
In der Umfrage unter 1.000 chinesischen Verbrauchern sagten 56 Prozent, dass sie Waren aus den USA gemieden hätten. Zudem gaben 68 Prozent an, dass ihre Meinung über amerikanische Unternehmen sich verschlechtert habe. "Dies stellt für US-Unternehmen ein erhebliches Ertragsrisiko dar, da drei von vier chinesischen Verbrauchern sagen, dass sie oft Produkte von amerikanischen Unternehmen kaufen", zitiert Reuters die Beratungsfirma.
Außerdem wollen 60 Prozent der befragten chinesischen Konsumenten infolge der von ihrer Regierung verhängten Importzölle gegen die USA bereits Preiserhöhungen bei Haushaltswaren bemerkt haben. Der Handelskrieg zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt hat dazu geführt, dass beide Seiten die Exporte der jeweils anderen Seite seit dem letzten Jahr mit immer mehr und immer höheren Zöllen belegt haben.
Anfang Mai hatten die chinesischen Staatsmedien in einer Reihe von Leitartikeln Stimmung gegen die US-Regierung gemacht. So warf etwa Xinhua der US-Regierung "Gier und Arroganz" vor und sprach von einem "Volkskrieg" gegen die USA.
Auf dem G20-Gipfel am Wochenende in Japan werden US-Präsident Donald Trump und sein chinesischer Amtskollege Xi Jinping zum ersten Mal seit sieben Monaten aufeinander treffen. Doch die Aussichten auf Fortschritte in den Handelsgesprächen sind gering.