Politik

Chinas Konsumenten boykottieren Waren aus den USA

Mehr als die Hälfte der chinesischen Verbraucher wollen ihr Land im Handelskrieg mit den USA unterstützen und meiden daher Waren aus den USA.
30.06.2019 16:50
Lesezeit: 1 min

Nachdem US-Präsident Donald Trump den Handelskrieg im vergangenen Monat verschärft hatte und weitere Waren aus China im Wert von 200 Milliarden Dollar mit Zöllen belegte, hat Peking die nationalistische Stimmung im Land angestachelt.

Mehr als die Hälfte der chinesischen Verbraucher hat zuletzt Waren aus den USA gemieden, so das Ergebnis einer Umfrage der Londoner Beratungsfirma Brunswick. Auf diese Weise unterstützen die Chinesen ihr Land im eskalierenden Handelskrieg mit den USA.

In der Umfrage unter 1.000 chinesischen Verbrauchern sagten 56 Prozent, dass sie Waren aus den USA gemieden hätten. Zudem gaben 68 Prozent an, dass ihre Meinung über amerikanische Unternehmen sich verschlechtert habe. "Dies stellt für US-Unternehmen ein erhebliches Ertragsrisiko dar, da drei von vier chinesischen Verbrauchern sagen, dass sie oft Produkte von amerikanischen Unternehmen kaufen", zitiert Reuters die Beratungsfirma.

Außerdem wollen 60 Prozent der befragten chinesischen Konsumenten infolge der von ihrer Regierung verhängten Importzölle gegen die USA bereits Preiserhöhungen bei Haushaltswaren bemerkt haben. Der Handelskrieg zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt hat dazu geführt, dass beide Seiten die Exporte der jeweils anderen Seite seit dem letzten Jahr mit immer mehr und immer höheren Zöllen belegt haben.

Anfang Mai hatten die chinesischen Staatsmedien in einer Reihe von Leitartikeln Stimmung gegen die US-Regierung gemacht. So warf etwa Xinhua der US-Regierung "Gier und Arroganz" vor und sprach von einem "Volkskrieg" gegen die USA.

Auf dem G20-Gipfel am Wochenende in Japan werden US-Präsident Donald Trump und sein chinesischer Amtskollege Xi Jinping zum ersten Mal seit sieben Monaten aufeinander treffen. Doch die Aussichten auf Fortschritte in den Handelsgesprächen sind gering.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Duale Berufsausbildung: Das deutsche Erfolgsmodell der Zukunft
19.06.2025

Die duale Berufsausbildung in Deutschland gilt als Erfolgsmodell, da sie die theoretische Ausbildung mit praktischer Erfahrung im...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Russland steht vor der Rezession
19.06.2025

Russlands Wirtschaftsminister schlägt auf dem renommierten SPIEF-Forum ungewöhnlich scharfe Töne an – und warnt offen vor einer...

DWN
Technologie
Technologie Irans Kryptobörse zerstört: Hacker vernichten 90 Millionen Dollar im Cyberkrieg
19.06.2025

Irans größte Kryptobörse wird zum Ziel eines digitalen Präzisionsschlags: Hacker entwenden nicht nur 90 Millionen Dollar in...

DWN
Politik
Politik Nahostkonflikt aktuell: Drei Szenarien für den Kriegseintritt der USA
19.06.2025

Während in Israel die Sirenen heulen und iranische Raketen fliegen, plant Donald Trump den nächsten Schritt. Drei Szenarien liegen auf...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Stromkosten im Vergleich: Hier laden Europas E-Autofahrer am günstigsten
19.06.2025

Die Preisunterschiede beim Laden von Elektroautos in Europa sind enorm. Deutschland ist am teuersten. Eine neue Analyse zeigt, wo...

DWN
Politik
Politik Europäische Außenminister wollen mit Iran verhandeln
19.06.2025

Die Gespräche über das Atomprogramm kamen zuletzt nicht voran. Nun unternimmt der Bundesaußenminister einen diplomatischen Vorstoß. Der...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Jerome Powell bleibt standhaft: Trump will Zins-Schock
19.06.2025

Die Fed hält die Zinsen stabil – doch zwei Zinssenkungen sollen noch folgen. Was Jerome Powell andeutet, Trump fordert und warum das...

DWN
Politik
Politik "Sehr schwerer Schaden": Putin warnt Deutschland bei SPIEF
19.06.2025

Konfrontation mit Russland? Beim neunten St. Petersburger Internationalen Wirtschaftsforum (SPIEF) traf sich Putin mit Vertretern...