Weltwirtschaft

Wegen Elektroautos: Ölpreis könnte auf zehn Dollar absacken

Lesezeit: 1 min
18.08.2019 08:58
Der Großbank BNP Paribas zufolge könnte der Ölpreis mittelfristig auf etwa zehn Dollar sinken, falls sich das Elektroauto flächendeckend durchsetzen sollte.
Wegen Elektroautos: Ölpreis könnte auf zehn Dollar absacken
Erdölförderung vor Norwegens Küste in der Nordsee. (Foto: dpa)

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Die französische Bank BNP Paribas führt in einem Bericht aus, dass die Ölbranche aufgrund der Erneuerbaren Energien und der vermuteten Expansion von Elektrofahrzeugen einer großen Bedrohung ausgesetzt sei. Demnach würde der Ölpreis langfristig auf neun bis zehn US-Dollar pro Barrel zurückgehen. 

“Wir kommen zu dem Schluss, dass die Wirtschaftlichkeit von Benzin- und Dieselfahrzeugen im Vergleich zu wind- und solarbetriebenen Elektrofahrzeugen unaufhaltsam und irreversibel sinkt, was weitreichende Auswirkungen sowohl für die politischen Entscheidungsträger als auch für die großen Ölkonzerne hat. Wir glauben, dass die Wirtschaftlichkeit der erneuerbaren Energien mit der des Öls mithalten kann, wenn man den gesamten Zyklus betrachtet”, meint Mark Lewis, der weltweite Chef für Nachhaltigkeitsforschung bei BNP Paribas Asset Management.

Selbst wenn man die Kosten für den Bau der Infrastruktur hinzufügt, die für den Betrieb eines Netzwerks von Elektrofahrzeugen erforderlich ist, „werden die Kosten für Öl durch die Wirtschaftlichkeit der erneuerbaren Energien immer noch gemindert“, behauptet Lewis.

Die Ölindustrie sei in ihrer Geschichte noch nie einer so großen Bedrohung ausgesetzt gewesen, wie sie erneuerbarer Strom in Verbindung mit Elektrofahrzeugen für ihr Geschäftsmodell darstelle. Hinzu komme die Tatsache, dass Elektrizität leichter zu transportieren sei als flüssige Brennstoffe. Erneuerbare Energien hätten demnach das Potenzial, etwa 40 Prozent des weltweiten Ölbedarfs zu ersetzen. 

Allerdings hat die Ölindustrie zum derzeitigen Zeitpunkt noch einen großen Wettbewerbsvorteil gegenüber Erneuerbaren Energien. Öl lieferte im Jahr 2018 33 Prozent der globalen Energie, verglichen mit nur drei Prozent aus Wind- und Solarenergie. Darüber hinaus sind Elektrofahrzeuge derzeit teurer als Dieselfahrzeuge, und dies werde voraussichtlich bis zum Jahr 2025 auch so bleiben. Erst danach würde die Entwicklung eintreten, die von BNP Paribas erwartet wird. Es ist auch zu beachten, dass die aktuellen Spannungen im Nahen Osten den Ölpreis kurzfristig sogar auf über 300 US-Dollar treiben könnten

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Deutsch-chinesische Beziehung: So reagiert China auf Scholz’ Besuch
16.04.2024

Die Reise von Bundeskanzler Olaf Scholz nach China hat in den vergangenen Tagen die chinesischen Medien beschäftigt. Zum Abschluss seiner...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft IWF-Wachstumsprognose 2024: Deutschland bleibt weltweites Schlusslicht
16.04.2024

Für Deutschland hat der IWF in seiner neuen Prognose keine guten Nachrichten: Sie dürfte auch 2024 unter allen Industriestaaten am...

DWN
Politik
Politik Modernste Raketenabwehrsysteme: So schützt sich Israel gegen Luftangriffe
16.04.2024

Hunderte Raketen und Kampfdrohnen hatte der Iran am Wochenende nach Israel gefeuert. Dass dieser Angriff vergleichsweise glimpflich...

DWN
Politik
Politik 365 Tage Schwarz-Rot in Berlin - weder arm noch sexy!
16.04.2024

Niemand war wohl mehr überrascht als Kai Wegner (CDU), dass er vor genau einem Jahr wie „Kai aus der Kiste" Regierender Bürgermeister...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Stellenabbau wegen KI: Jetzt trifft es auch die Hochqualifizierten
16.04.2024

Der zunehmende Einsatz von KI verändert viele Branchen grundlegend und wird in Zukunft eine Reihe von Berufen überflüssig machen. Davon...

DWN
Politik
Politik Engpass bei Stromversorgung: Oranienburg zeigt Deutschland die Grenzen auf
16.04.2024

Noch ist es ein Einzelfall: Die Kleinstadt Oranienburg, nördlich von Berlin, kommt dem Bedarf ihrer Kunden nicht mehr umfänglich nach....

DWN
Politik
Politik Scholz in China: Deutliche Worte bei Xi zum Ukraine-Krieg und Klimaschutz
16.04.2024

Auf der letzten Etappe seiner China-Reise traf Bundeskanzler Scholz seinen Amtskollegen Präsident Xi Jinping. Bei ihrem Treffen in Peking...

DWN
Finanzen
Finanzen Börsenrückgang: DAX im Korrekturmodus - Was Anleger wissen müssen
16.04.2024

Der DAX hat die Woche mit einer Erholung gestartet, doch diese wurde schnell zunichte gemacht. Die Unsicherheit an den Börsen erreicht ein...