Deutschland
„Unterirdische Preise“

Milchbauern schlagen wegen akutem Preisverfall Alarm

Die deutschen Milchbauern beklagen eine Mentalität des „Immer billiger, immer mehr“, welche ihnen das Geschäft kaputt mache.
30.08.2019 16:17
Lesezeit: 1 min

Die deutschen Milchviehhalter haben angesichts der schlechten Getreideernte und wegen "katastrophaler Preisentwicklungen" eine Krise ihrer Branche beklagt. "Unterdurchschnittliche Erntemengen im Getreidebereich" sowie "unterirdische" Preise für Kälber und Schlachtrinder setzten Mensch und Tier unter Druck, erklärte der Bundesverband Deutscher Milchviehhalter (BDM) am Freitag. Der Milcherzeugerpreise liege aktuell bei rund 33 Cent pro Kilogramm Milch - Tendenz "weiter fallend".

Damit liege der Preis "deutlich unter dem Vorjahresniveau" und sei weit entfernt von einer Kostendeckung. Diese wäre bei 43 Cent gegeben.

"Wir sollen und wollen in das Wohl unserer Tiere weiter investieren, gleichzeitig ist das Tier selbst aber nicht mehr als eine Tankfüllung wert", sagte der Verbandsvorsitzende Stefan Mann. Die Grundausrichtung der Agrarmarktpolitik auf "immer billiger, immer mehr" müsse dringend geändert werden - dafür biete die Diskussion zur Weiterentwicklung der Gemeinsamen Agrarpolitik der EU gute Möglichkeiten.

Laut Landwirtschaftsministerium wird die Getreideernte in diesem Jahr bei rund 44,7 Millionen Tonnen liegen. Das sind zwar 18 Prozent mehr als im Krisenjahr 2018, aber 3,3 Prozent weniger als im Durchschnitt der Jahre 2013 bis 2018. Außerdem stellte das trockene Wetter demnach vielerorts Betriebe mit Viehhaltung erneut vor ernsthafte Versorgungsprobleme beim Grundfutter.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Wirtschaft
Wirtschaft VW-Aktie im Fokus: Was die Werksschließung bei Volkswagen für die Autoindustrie bedeutet
16.12.2025

Ein symbolträchtiger Standort der deutschen Autoindustrie schließt seine Tore und rückt die VW-Aktie erneut in den Fokus von Anlegern...

DWN
Politik
Politik Teure Mieten, hohe Steuern, weniger Kinder: Auswanderungen aus Deutschland weiterhin auf hohem Niveau
16.12.2025

Nach wie vor wandern sehr viele Menschen aus Deutschland aus, gleichzeitig bekommen Deutsche immer weniger Kinder: Eine fatale Entwicklung...

DWN
Politik
Politik Umfrage: Spätere Rente für Akademiker spaltet die Deutschen
16.12.2025

Sollte das Renteneintrittsalter an die Zahl der Beitragsjahre gekoppelt sein? Die Bürger sind sich darin nicht einig. Deutsche mit Abitur...

DWN
Politik
Politik CDU-Vorsitz: Einstimmiges Votum aus NRW - Merz soll CDU-Chef bleiben
16.12.2025

Friedrich Merz erhält einstimmige Unterstützung aus NRW für eine weitere Amtszeit als CDU-Bundesvorsitzender. Der Vorschlag kommt von...

DWN
Politik
Politik Anschlag geplant? Terrorverdächtiger in Magdeburg reiste legal ein
16.12.2025

Mit Visum kam er nach Deutschland, dann informierte er sich über Waffen und glorifizierte Anschläge. Zu dem 21-jährigen Mann in...

DWN
Politik
Politik Sudan führt auch 2026 Krisenliste von Hilfsorganisation an
16.12.2025

Die Hilfsorganisation IRC erstellt jeden Dezember eine Liste von Krisenstaaten, die im Folgejahr zu beachten sind. Der Sudan steht im...

DWN
Finanzen
Finanzen Bargeld: Barzahlen wird bei Behörden zur Ausnahme - Bundesbank sieht Akzeptanzlücken
16.12.2025

Bargeld ist in Deutschland nach wie vor beliebt, doch in Ämtern und Behörden stößt man damit nicht immer auf offene Türen. Die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Finanzielle Unabhängigkeit für Führungskräfte: So sichern Sie echte Entscheidungsfreiheit
16.12.2025

Die meisten Führungskräfte träumen davon, unabhängig Entscheidungen treffen und nach eigenen Überzeugungen handeln zu können. In der...