Deutschland

Deutsche Verbraucherpreise: Stärkster Anstieg seit Mai 2015

Die Verbraucherpreise in Deutschland sind im September so stark gestiegen wie seit knapp anderthalb Jahren nicht mehr. Waren und Dienstleistungen kosteten durchschnittlich 0,7 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.
13.10.2016 10:55
Lesezeit: 1 min

Das ist der höchste Wert seit Mai 2015, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag nach endgültigen Berechnungen mitteilte. Im Juli und August lag die Inflationsrate noch bei 0,4 Prozent. Sie bleibt aber weit unter dem Ziel der Europäischen Zentralbank (EZB), die Werte von knapp unter zwei Prozent als ideal für die Konjunkturentwicklung ansieht. Der Bundesregierung zufolge rückt diese Marke im kommenden Jahr in Sichtweite: Dann sollen die Preise nach ihren Prognosen um durchschnittlich 1,6 Prozent steigen.

"Dämpfend auf die Gesamtteuerung wirkte im September wie bereits in den Vormonaten - die Preisentwicklung von Energie", so die Statistiker. Sie kostete 3,6 Prozent weniger als im September 2015. Allerdings waren die Preise im Vormonat noch fast doppelt so kräftig gefallen. Kraftstoffe wie Benzin verbilligten sich diesmal um 3,5 Prozent, Heizöl um 12,5 Prozent, Fernwärme um 8,1 Prozent und Gas um 3,2 Prozent. Strom verteuerte sich hingegen um 0,7 Prozent. Das berichtet Reuters.

Die Preise für Nahrungsmittel zogen um 0,4 Prozent an. Deutlich teurer als ein Jahr zuvor waren beispielsweise Butter (+12,0 Prozent) und Olivenöl (+9,4). Höhere Preise gab es auch für Obst (+3,5) sowie Fisch und Fischwaren (+3,1). "Deutlich weniger bezahlen mussten die Verbraucher für Molkereiprodukte", betonte das Statistikamt. Quark war für 17,8 Prozent weniger zu haben, H-Milch für 11,7 Prozent weniger. Dienstleistungen und Wohnungsmieten verteuerten sich jeweils um 1,3 Prozent.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen EU-Vermögensregister und Bargeldbeschränkungen: Risiko für Anleger

Das EU-Vermögensregister gehört derzeit zu den größten Risiken für Anleger. Daher ist es wichtig, sich jetzt zu überlegen, wie man...

DWN
Panorama
Panorama Elterngeld im Ungleichgewicht: Väter oft mit Höchstsatz, Mütter länger in Elternzeit
08.07.2025

Das Elterngeld bleibt ungleich verteilt: Während rund ein Drittel der Väter den Höchstsatz beziehen, nehmen Mütter deutlich häufiger...

DWN
Finanzen
Finanzen Börsencrash, Blase oder Börsenrally? So brisant wird das zweite Halbjahr an den Aktienmärkten
08.07.2025

Zins-Chaos, Trump-Drohungen und eine Blase bei Rüstungsaktien: Drei Top-Strategen warnen vor einem explosiven Börsenhalbjahr – mit...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Exportflaute durch Handelsstreit: Unsicherheit belastet deutsche Firmen
08.07.2025

Trotz einer weiteren Fristverlängerung im Zollkonflikt mit den USA bleibt die Lage für deutsche Exportunternehmen angespannt. Die...

DWN
Politik
Politik Bundestag stimmt über Verfassungsrichter ab – Politische Debatte um Mehrheiten
08.07.2025

Im Bundestag steht eine wichtige Entscheidung an: Drei Kandidatinnen und Kandidaten für das Bundesverfassungsgericht sollen gewählt...

DWN
Technologie
Technologie Wettlauf der Supermächte: Wer gewinnt das Milliarden-Quantenrennen?
08.07.2025

Quantencomputer gelten als Schlüsseltechnologie der Zukunft – und könnten bestehende Sicherheitsstrukturen weltweit aushebeln. Der...

DWN
Politik
Politik Recht auf Schutz: Gericht bestätigt Anspruch afghanischer Familie auf Visa
08.07.2025

Trotz der Einstellung des Bundesaufnahmeprogramms für gefährdete Afghanen hat das Verwaltungsgericht Berlin eine klare Entscheidung...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Urlaub wird teurer: Flugkosten steigen auch bei Billig-Airlines
08.07.2025

Fliegen vom deutschen Flughafen ist deutlich kostspieliger geworden – und das nicht nur bei klassischen Airlines. Auch...

DWN
Politik
Politik Haushaltsstreit 2025: Klingbeils Pläne, Kritik und offene Milliardenlücken
08.07.2025

Bundesfinanzminister Lars Klingbeil (SPD) hat den Haushaltsentwurf für 2025 und die Finanzplanung bis 2029 in den Bundestag eingebracht....