Finanzen

BGH soll Freisprüche für Fitschen & Co überprüfen

Lesezeit: 1 min
18.10.2016 15:19
Die Münchener Staatsanwaltschaft hat Revision gegen die Freisprüche der früheren Deutsche Bank-Chefs Ackermann, Breuer und Fitschen eingelegt. Dabei geht es um den Fall des früheren Medienkonzerns Kirch.
BGH soll Freisprüche für Fitschen & Co überprüfen

Die Münchener Staatsanwaltschaft will die Freisprüche für drei des Prozessbetrugs angeklagte ehemalige Deutsche-Bank-Chefs nicht auf sich beruhen lassen. Das Landgericht München I bestätigte am Dienstag, dass die Anklagebehörde Revision gegen das Urteil vom April eingelegt hat, berichtet Reuters. Das Gericht hatte die früheren Bankchefs Jürgen Fitschen, Josef Ackermann und Rolf Breuer vom Vorwurf des Prozessbetrugs freigesprochen. Die Staatsanwaltschaft hatte ihnen vorgeworfen, im Schadenersatz-Prozess des früheren Medienmagnaten Leo Kirch die Unwahrheit gesagt zu haben. Dafür sah das Gericht aber keine Anhaltspunkte.

Die Staatsanwaltschaft will das nun vom Bundesgerichtshof (BGH) überprüfen lassen. Das Karlsruher Gericht prüft Urteile aber nur auf mögliche Rechtsfehler, eine erneute Beweisaufnahme findet nicht statt. Kassiert der BGH das Urteil, müsste der Fall neu aufgerollt werden. Mit welcher Begründung die Ankläger in Revision gehen, war zunächst offen. Die Behörde war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

Die Revision richtet sich nach Angaben des Landgerichts nur gegen die Freisprüche für Fitschen, Breuer und Ackermann. Die Ex-Vorstände Tessen von Heydebreck und Clemens Börsig können damit aufatmen. Das Manager-Quintett hatte fast ein Jahr lang in der Sache vor Gericht gestanden. Fitschen ist der einzige von ihnen, der noch für die Deutsche Bank arbeitet, er ist Berater für das Asiengeschäft.

Die Anklage warf ihnen vor, sie hätten versucht, das Gericht in dem von Kirch angestrengten Prozess um die Pleite seines Medien-Imperiums hinters Licht zu führen, um ein Schadenersatz-Urteil abzuwenden. Die Bank hatte sich mit den Erben Kirchs letztlich auf einen gut 900 Millionen Euro schweren Vergleich geeinigt. Die Staatsanwaltschaft hatte Freiheitsstrafen wegen Prozessbetrugs gefordert. Richter Peter Noll sah für die Verschwörungstheorie, die sie den Bankern unterstellte, aber keine Anhaltspunkte.

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Kostenloses Experten-Webinar: Die Zukunft der personalisierten Medizin aus der Cloud - und wie Sie davon profitieren

Eine individuelle Behandlung für jeden einzelnen Menschen - dieser Traum könnte nun Wirklichkeit werden. Bei der personalisierten Medizin...

DWN
Technologie
Technologie Deutsches Start-up startet erfolgreich Rakete
04.05.2024

Ein deutsches Start-up hat eine Rakete von zwölf Metern Länge entwickelt, die kürzlich in Australien getestet wurde. Seit Jahrzehnten...

DWN
Politik
Politik DWN-Kommentar: Robert Habeck sollte endlich die Kehrtwende vollziehen - im Heizungskeller Deutschlands
03.05.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Finanzen
Finanzen Wirtschaftsstandort in der Kritik: Deutsche Ökonomen fordern Reformen
03.05.2024

Deutschlands Wirtschaftskraft schwächelt: Volkswirte geben alarmierend schlechte Noten. Erfahren Sie, welche Reformen jetzt dringend...

DWN
Politik
Politik Rheinmetall-Chef: Deutschland muss Militärausgaben um 30 Milliarden Euro erhöhen
03.05.2024

Armin Papperger, der CEO von Rheinmetall, drängt darauf, dass Deutschland seine Militärausgaben um mindestens 30 Milliarden Euro pro Jahr...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Indische Arbeitskräfte im Fokus: Deutschland öffnet die Türen für Fachkräfte
03.05.2024

Die Bundesregierung strebt an, einen bedeutenden Anteil der indischen Bevölkerung nach Deutschland zu holen, um hier zu arbeiten. Viele...

DWN
Finanzen
Finanzen Wie lege ich mein Geld an – wichtige Tipps für Anfänger
03.05.2024

Die Tipps zur Geldanlage können wirklich spannend sein, besonders wenn es darum geht, die eigenen finanziellen Ziele zu erreichen und eine...

DWN
Politik
Politik Die Bundesregierung macht Russland für den Cyberangriff auf SPD verantwortlich
03.05.2024

Im Januar des Vorjahres wurden die E-Mail-Konten der SPD von Hackern attackiert. Die Bundesregierung gibt nun "eindeutig" Russland die...

DWN
Finanzen
Finanzen Der komplette Guide zur Bankvollmacht: Sicherheit und Flexibilität im Finanzmanagement
03.05.2024

Eine Bankvollmacht kann entscheidend dafür sein, Sicherheit und Flexibilität in Ihren finanziellen Angelegenheiten zu gewährleisten....