Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) hat Kritik am US-Wahlsystem geübt. Mehr als sechs Millionen US-Bürger könnten nicht an den Präsidentschaftswahlen Anfang November teilnehmen, sagte der Chef der Wahlbeobachtermission, Michael Link, der Stuttgarter Zeitung. "In zahlreichen Bundesstaaten ist ehemaligen und gegenwärtigen Häftlingen das Wahlrecht pauschal entzogen worden", kritisierte Link. Zudem würden "hohe Hürden" das Wählen erschweren.
So müsse vielerorts ein Ausweis mit Bild vorgelegt werden, um wählen zu dürfen. In den USA habe aber nicht jeder einen Personalausweis, weil die Dokumente teuer seien. Vor allem Vertreter der armen Bevölkerungsgruppen seien so benachteiligt, sagte Link. Anzeichen für Manipulationen der Wahl "sehen wir im Augenblick nicht", fügte er hinzu. Aber "in Sachen Transparenz und Verwaltung" gebe es im US-System "sicher Nachholbedarf."
Die OSZE ist laut Link mit als 300 Beobachtern bei den US-Wahlen am 8. November im Einsatz. Ein Teil von ihnen ist jetzt schon im Land.