Gemischtes

Daimler setzt auf Hierarchie-Abbau

Daimler -Chef Dieter Zetsche will mehr Innovationsbereitschaft und kürzere Entscheidungswege, um das Unternehmen fitzumachen für den Wettbewerb mit Google, Uber und Tesla.
31.10.2016 11:11
Lesezeit: 1 min

"Heute können noch bis zu sechs Hierarchiestufen mit einer Entscheidung befasst sein", sagte Zetsche in einem Interview des "Handelsblatts". "Wir sagen jetzt: Egal wer wo involviert ist, mehr als zwei Stufen wollen wir nicht", sagte Zetsche laut einer Vorabmeldung des Blattes aus der Montagausgabe. Daimler werde in Zukunft mehr Vertrauen in die Mitarbeiter setzen und weniger in Hierarchien. "Dazu gehört Vertrauen, Teamfähigkeit und das Loslassen der Führungskräfte. Die waren es bisher gewohnt, mehr zu diktieren", sagt Zetsche.

Grundlage sei das das Programm "Leadership 2020", mit dem Daimler auch mehr Risikofreude im Unternehmen wecken will. "Wir wollen Akzeptanz dafür schaffen, dass Projekte mit höherem Innovationsgrad angeschoben werden, die einen technologischen Durchbruch bringen können", sagt der 63-jährige Zetsche. "Dazu gehört aber auch, zu akzeptieren, dass solche Projekte manchmal nicht gelingen können."

Der Daimler-Chef will die neue Kultur auch vorleben. Äußeres Zeichen ist ein legeres öffentliches Auftreten ohne Krawatte. "Mit dem Schlips bin ich nie warm geworden", sagt Zetsche. Das Thema Kleiderordnung sei im Daimler-Vorstand vor zwei Jahren kontrovers diskutiert worden. "Letztlich sind wir zum Schluss gekommen, jeder soll sich so anziehen wie er mag. Bald hat im Vorstand niemand mehr einen Schlips getragen. Das ist natürlich entstanden, nicht mit einer Dienstanweisung", sagte Zetsche.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen Ölpreis: OPEC-Konflikt eskaliert – Saudi-Arabien warnt vor Marktchaos
11.05.2025

Ein gefährlicher Riss geht durch die mächtige Allianz der OPEC-Plus-Staaten. Statt mit geschlossener Strategie die Preise zu...

DWN
Politik
Politik Kann Deutschland Europa retten? Der neue Koalitionsvertrag offenbart alte Schwächen
11.05.2025

Zum Europatag 2025 richtet sich der Blick erneut nach Berlin. Die Erwartungen an Deutschland sind hoch – nicht nur innerhalb der Union,...

DWN
Finanzen
Finanzen Börsenkrisen: Warum Volatilität kein Risiko ist
11.05.2025

Wenn die Börsen Achterbahn fahren, zittern viele Anleger. Doch Panik ist oft der schlechteste Berater – denn was aussieht wie ein...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Strategien für Krisenzeiten: Wie Sie jetzt Ihre Unternehmensleistung steigern
11.05.2025

Steigende Kosten, Fachkräftemangel, Finanzierungsdruck – viele KMU kämpfen ums Überleben. Doch mit den richtigen Strategien lässt...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft USA vor Energieumbruch: Strom wird zum neuen Öl – und zur nächsten geopolitischen Baustelle
11.05.2025

Ein fundamentaler Wandel zeichnet sich in der US-Wirtschaft ab: Elektrizität verdrängt Öl als Rückgrat der nationalen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bill Gates verschenkt Vermögen – Symbol einer neuen Weltordnung oder letzter Akt der alten Eliten?
11.05.2025

Bill Gates verschenkt sein Vermögen – ein historischer Akt der Großzügigkeit oder ein strategischer Schachzug globaler Machtpolitik?...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft „Made in America“ wird zur Hypothek: US-Marken in Europa auf dem Rückzug
11.05.2025

Eine neue Studie der Europäischen Zentralbank legt nahe: Der Handelskrieg zwischen den USA und der EU hat tiefgreifende Spuren im...

DWN
Finanzen
Finanzen Tech-Börsengänge unter Druck: Trumps Handelskrieg lässt Startup-Träume platzen
10.05.2025

Schockwellen aus Washington stürzen IPO-Pläne weltweit ins Chaos – Klarna, StubHub und andere Unternehmen treten den Rückzug an.