Finanzen

Studie: Britische Banken werden Milliarden durch EU-Austritt sparen

Lesezeit: 1 min
01.11.2016 01:53
Die britischen Banken könnten vom EU-Austritt profitieren. Sie können sich künftig den Regulierungen und der gemeinsamen Haftung entziehen.
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Britische Banken könnten zu den größten Gewinnern des geplanten Austritts Großbritanniens aus der Europäischen Union gehören. Dies ist das Resultat einer Studie, die von der Organisation „Leave Means Leave“, welche den Austritt ausdrücklich begrüßt, durchgeführt wurde. Wie Bloomberg berichtet, könnten die Geldinstitute des Landes bis zu 12 Milliarden Pfund (etwa 13,3 Milliarden Euro) jährlich einsparen.

Grund hierfür sei hauptsächlich, dass die Banken nach dem Brexit nicht mehr an die gesamteuropäischen Regularien der EU gebunden wären, berichtet „Leave Means Leave“. Zu den weiteren Vorteilen gehöre, dass Großbritannien durch den Austritt eine Bankenkrise abwenden und sich aus dem „Überlebenskampf der Eurozone“ heraushalten könne, schreibt Bloomberg. „Großbritannien hat eine sehr profitable und vielversprechende Zukunft außerhalb der EU vor sich. Indem die unnötige Regulierung abgelegt und die Rechtsprechung wieder nach Großbritannien gebracht wird, eröffnet sich ein ganzer Korb von Chancen“, sagte der Ko-Vorsitzende der Organisation, Richard Tice.

Die Ergebnisse der Studie widersprechen diametral den Ergebnissen der meisten anderen Untersuchungen zum Thema. Eine im Auftrag des Banken-Lobbyverbandes „TheCityUK“ erstellte Studie der Beratungsgesellschaft Oliver Wyman etwa kommt zu dem Schluss, dass der Austritt aus dem Staatenbund der britischen Wirtschaft Einnahmeverluste von fast 40 Milliarden Pfund (etwa 44 Milliarden Euro) und dem Staat rund 10 Milliarden Pfund (etwa 11 Milliarden Euro) weniger Steuereinnahmen bescheren würde. Zudem könnten bis zu 70.000 Arbeitsplätze aus Großbritannien abgezogen werden.

Die Banken forderten die Regierung von Premierministerin Theresa May unlängst auf, die Sondersteuer auf Gewinne vor diesem Hintergrund zu kippen. Der Chef des Lobbyverbandes BBA, Anthony Browne, forderte, dass diese Regelung auslaufen solle. „Die Banken stehen zwar fest zu der Verpflichtung, ihren angemessenen Anteil zu zahlen. Doch wir sind jetzt an einem Punkt, wo Jobs und Wachstum in Großbritannien in Gefahr sind.“ Das Land müsse ein wettbewerbsfähiger Standort für internationale Banken bleiben.

Leave Means Leave hingegen rechnet damit, dass europäische Banken nach dem Austritt aus der EU nach London ziehen könnten, um den Zugang zum „tiefsten, liquidesten Kapitalmarkt“ der Region zu erhalten.


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