Finanzen

Drittes Quartal: Magerer Gewinn bei Credit Suisse

Lesezeit: 1 min
03.11.2016 09:42
Die Schweizer Großbank Credit Suisse hat im dritten Quartal wenig verdient. Das Geschäft mit der Vermögensverwaltung florierte dagegen.

Der laufende Konzernumbau und sinkende Erträge haben den Gewinn bei Credit Suisse einbrechen lassen, berichtet Reuters. Weitere Rückstellungen für Altlasten drückten den Überschuss im abgelaufenen dritten Quartal auf 41 Millionen Franken, wie die zweitgrößte Schweizer Bank am Donnerstag mitteilte. Dabei polierten Gewinne aus Immobilienverkäufen im Umfang von 346 Millionen Franken die Bilanz auf. Analysten hatten einen Verlust von 120 Millionen Franken prognostiziert. Vor einem Jahr hatte noch ein Gewinn von 779 Millionen Franken zu Buche gestanden.

Für Rechtsstreitigkeiten legte Konzernchef Tidjane Thiam weitere 357 Millionen Franken beiseite. Das Institut sieht sich unter anderem mit diversen Verfahren zur Krise am US-Hypothekenmarkt konfrontiert. Auch den Konkurrenten Deutsche Bank und UBS drohen in dem Zusammenhang hohe Strafen.

Aus dem Verkauf von Kreditportfolios und Derivatepositionen resultierten für Credit Suisse weitere Verluste. Konzernchef Thiam, der im Sommer 2015 als großer Hoffnungsträger gestartet war, will die Bank mit einem Abbau des Handelsbereichs krisenfester machen. Aus diesem kapitalzehrenden Geschäft will sich Credit Suisse weitgehend verabschieden und verfolgt damit eine Strategie, wie sie der Erzrivale UBS bereits erfolgreich vorexerziert hat. Seinen ehrgeizigen Plänen haben aber die schwierigen Marktbedingungen besonders zum Anfang des laufenden Jahres einen Strich durch die Rechnung gemacht.

Alle fünf operativen Divisionen erreichten schwarze Zahlen. Den größten Gewinnbeitrag lieferte das Schweizer Geschäft, das Thiam in der zweiten Hälfte 2017 an die Börse bringen will. In der Vermögensverwaltung hielt der gute Lauf an. Credit Suisse sammelte bei reichen Kunden weitere 9,2 Milliarden Franken ein. Der Konzernchef warnte aber vor einem weiterhin schwierigen Umfeld. „Mit Blick auf die Zukunft erwarten wir, dass sich die geopolitische und makroökonomische Unsicherheit in den kommenden Quartalen weiterhin auf die Marktaktivität auswirken wird und die Aussichten anspruchsvoll bleiben dürften“, erklärte Thiam.

DWN
Unternehmen
Unternehmen Neue Verträge: Nach dem KaDeWe sind auch Oberpollinger und Alsterhaus gerettet
26.07.2024

Die berühmten Flaggschiffe der deutschen Warenhäuser scheinen nach der Pleite des Immobilien-Hasardeurs René Benko endlich gerettet zu...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Hilfsgelder von Russland: EU gibt Erträge aus dem eingefrorenen Vermögen frei
26.07.2024

Die Europäische Union hat jetzt die ersten Zinserträge aus dem im Westen eingefrorenem russischen Staatsvermögen freigegeben. Die...

DWN
Politik
Politik Der Chefredakteur kommentiert: Islamisches Zentrum Hamburg - ein längst überfälliges Verbot, Frau Faeser!
26.07.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Bundeskanzler Scholz zu irregulärer Migration: „Die Zahlen müssen runter“
26.07.2024

Erwerbsmigration nach Deutschland sei erwünscht, meint der Kanzler. Problematisch findet er unerlaubte Einreisen. Eine Innenexpertin der...

DWN
Panorama
Panorama ADAC warnt: Es droht schlimmstes Stau-Wochenende der Saison
26.07.2024

Wer nun in den Urlaub fährt, sollte etwas mehr Zeit einplanen und mitunter starke Nerven haben. Der ADAC rechnet mit vielen Staus. Lassen...

DWN
Politik
Politik Außenministerin Baerbock: Seegerichtshof in Hamburg wird an Bedeutung gewinnen
26.07.2024

In Hamburg informiert sich die Außenministerin bei ihrer Sommerreise über die Arbeit des Internationalen Seegerichtshofs. Anschließend...

DWN
Finanzen
Finanzen EZB nach Stresstest: Banken haben Verbesserungsbedarf bei Cyber-Angriffen
26.07.2024

Seit der Finanzkrise 2008 wird genauer hingeschaut bei den Banken. Im Euroraum müssen sich die Institute nach Einschätzung der...

DWN
Politik
Politik Verfassungsschutz weist auf russische Sabotageversuche hin
26.07.2024

Der deutsche Inlandsgeheimdienst beobachtet schon länger verstärkte russische Geheimdienstaktivitäten. Neue Hinweise veranlassen ihn...