Technologie

Apple bietet Stimmen-Handel an, um Donald Trump zu verhindern

US-Wähler könne über Apple und Facebook mit ihren Stimmen handeln. Damit soll die Wahl in den „Swing-States“ beeinflusst werden, um Donald Trump zu verhindern.
05.11.2016 01:21
Lesezeit: 2 min
Apple bietet Stimmen-Handel an, um Donald Trump zu verhindern
Der Stimmen-Handel auf dem iPhone. (Screenshot: Zerohedge)

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

US-Wähler verwenden eine App auf dem iPhone, mit der sie ihre Stimmen tauschen können. Damit soll die Wahl in den sogenannten „Swing-States“ beeinflusst werden.

Das Start-Up Trimian hat eine App entwickelt, mit der US-Wähler ihre Stimmen mit anderen Wählern tauschen können. Das Prinzip: Die App vernetzt User mit Usern in sogenannten Swing-States. In der Beschreibung der Gratis-App auf iTunes heißt es, sie sei für „jeden Demokraten, Republikaner, Unabhängigen, Libertären oder Grünen, der gegen Donald Trump ist“. Das Ziel: „Ob Du für Hillary Clinton, Gary Johnson oder Jill Stein bist, lass uns in einer Sache übereinstimmen: Niemals Trump.“

Die Wähler, die zum Beispiel in Florida für Jill Stein stimmen wollen, werden mit Wählern aus anderen Bundesstaaten vernetzt. Diese bieten dann an, in ihrem jeweiligen Bundesstaat für Jill Stein zu stimmen, wenn der Partner in Florida für Hillary Clinton stimmt. Damit könnte der Swing-State, der im komplizierten und unüberschaubaren US-Wahlsystem für die Wahlmänner wichtiger ist als ein anderer, für Clinton gewonnen werden.

Auf der Seite Trumptraders ist es möglich, sich über Facebook zu vernetzen. Man bekommt einen potentiellen Handelspartner zugewiesen, indem Facebook oder Apple die Daten des Partners abgleicht. Wenn die Kontaktaufnahme nicht gelingt, schlägt die App einen anderen Tauschwilligen vor.

Der Erfinder der App sagte dem New Yorker, es ginge um eine kreative Neuerfindung der amerikanischen Demokratie.

Das System kann durchaus relevant werden: Im Jahr 2000 entschieden letztlich 500 Stimmen für den Sieg von George W. Bush über Al Gore. Die Stimmen mussten monatelang immer wieder aufs Neue ausgezählt werden. Gore gestand erst knapp vor der Inauguration seine Niederlage ein.

Das System ist nach Ansicht eines Juristen in der Washington Post so lange nicht illegal, so lange man für den Stimmentausch nicht bezahlt wird oder ein Geschenk erhält. Das ist allerdings schwer zu überprüfen, zumal die Demokraten eine große Parteiorganisation haben, mit der sie ein solches Manöver durchführen kann.

Der Handel hat allerdings einen Haken: Man kann letzten Endes nicht überprüfen, ob der Partner wirklich für Clinton stimmt. Im Internet haben bereits republikanische Netzwerke aufgerufen, sich an der Aktion zu beteiligen – um dann am Ende in dem fraglichen Swing-State für Trump zu stimmen.

Die Idee zeigt, dass der US-Wahlkampf auch ein Duell der großen Technologie-Konzerne ist. Laut Wikileaks hat Google-CEO Eric Schmidt ein eigenes Kampagnen-Programm für Clinton entworfen. Facebook und Apple unterstützen ebenfalls Clinton. Donald Trump wird dagegen vom deutschstämmigen Milliardär Peter Thiel unterstützt, der mit Palantir ein mächtiges Daten-Netzwerk aufgebaut hat, welches unter anderem für das Pentagon und die Geheimdienste arbeitet. Auch Google arbeitet eng mit dem Militär und den Diensten zusammen. Beide stehen im Wettbewerb um die lukrativen Etats der Behörden. Finanziert wird dieser Krieg der Internet-Giganten vom amerikanischen Steuerzahler.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Technologie
Technologie Balkonkraftwerke: 220.000 neue Anlagen binnen sechs Monaten
02.07.2025

Mehr als 220.000 neue Balkonkraftwerke sind in Deutschland binnen sechs Monaten ans Netz gegangen. Während Niedersachsen glänzt, fallen...

DWN
Politik
Politik USA frieren Waffenlieferungen an die Ukraine ein – Prioritäten verschieben sich
02.07.2025

Die USA stoppen zentrale Waffenlieferungen an die Ukraine. Hinter der Entscheidung steckt ein geopolitischer Kurswechsel, der Europa...

DWN
Politik
Politik Stromsteuer: Kommt jetzt die Entlastung für alle?
02.07.2025

Die Stromsteuer spaltet das schwarz-rote Bündnis – und mit ihr die Frage, ob Bürger und Betriebe wirklich entlastet werden. Während...

DWN
Panorama
Panorama Hitzewelle in Deutschland: Temperaturen bis 40 Grad und drohende Unwetter
02.07.2025

Deutschland ächzt unter extremer Hitze, örtlich steigen die Temperaturen auf bis zu 40 Grad. Experten warnen vor Unwettern, Waldbränden...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis aktuell stabil: Deutsche Goldinvestments erholen sich – wie Anleger jetzt reagieren sollten
02.07.2025

In den vergangenen Wochen war die Goldpreis-Entwicklung von Volatilität geprägt. Das ist auch zur Wochenmitte kaum anders: Obwohl sich...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Hitzestress am Arbeitsplatz: Mehr Krankmeldungen bei Extremtemperaturen
02.07.2025

Extreme Sommerhitze belastet nicht nur das Wohlbefinden, sondern wirkt sich zunehmend auf die Arbeitsfähigkeit aus. Bei Hitzewellen...

DWN
Politik
Politik Europa vor dem Zerfall? Ex-Premier Letta warnt vor fatalem Fehler der EU
02.07.2025

Europa droht, zum Museum zu verkommen – oder zum Spielball von Trump und China. Italiens Ex-Premier Letta rechnet ab und warnt vor dem...

DWN
Politik
Politik Warum sprechen diese Woche alle über Trumps „Big Beautiful Bill“?
01.07.2025

Es ist Trumps größtes Prestigeprojekt. Doch welche Vor- und Nachteile hat das Gesetzespaket, das am Freitag unterschriftsreif auf dem...