Deutschland

Aldi: Milchpreis um 40 Prozent erhöht

Lesezeit: 1 min
05.11.2016 16:37
Milch ist im Supermarkt teurer. Was Verbraucher nicht gerne hören, ist für Bauern eine gute Nachricht. Der Verband der Milchviehhalter warnt aber vor einem Aufatmen.
Aldi: Milchpreis um 40 Prozent erhöht

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Aldi hat den Anfang gemacht, die Konkurrenz ist nachgezogen: Milch ist zu Monatsbeginn in fast allen Supermärkten deutlich teurer geworden. Für die in den vergangenen Monaten schwer gebeutelten Landwirte ein Hoffnungsschimmer. Entwarnung will der Bundesverbands Deutscher Milchviehhalter (BDM) aber noch nicht geben. „Wir müssen abwarten, wie viel die Molkereien weitergeben“, sagte BDM-Sprecher Hans Foldenauer dem Berliner „Tagesspiegel“ (Samstag). Im Oktober hätten die Landwirte im Schnitt 25 bis 26 Cent pro Liter erhalten. Um profitabel zu arbeiten, sind nach Meinung des Verbands aber rund 40 Cent nötig.

Zurückhaltend äußerte sich auch der Präsident des Landesbauernverbandes Brandenburg, Henrik Wendorff. „Wenn Aldi und andere Händler die Preise für Trinkmilch jetzt um 40 Prozent erhöhen, darf man nicht vergessen, dass wir mehr als ein Jahr lang ein desaströses Preisniveau hatten, das viele Landwirte zum Aufgeben gezwungen hat“, sagte Wendorff am Samstag. Allein in Brandenburg hätten im Zuge der Milchkrise mehr als 60 Betriebe die Produktion aufgeben, mehr als 10 000 Milchkühe wurden abgeschafft. „Dass der Markt Bedarf signalisiert, stimmt uns vorsichtig optimistisch – aber zum Aufatmen ist es noch zu früh.“

Der Beginn des Monats November ist ein wichtiger Stichtag für Molkereien und Handelskonzerne. Traditionell treten dann neue Halbjahresverträge für Milch und eine Reihe von Milchprodukten in den unteren Preislagen in Kraft.

Die Discounter Aldi Nord und Aldi Süd hatten die Preise für Frischmilch und H-Milch der untersten Preislage um mehr als 40 Prozent angehoben. Sie stiegen um 19 Cent bei frischer Vollmilch, die jetzt 65 Cent je Liter kostet. Fettarme Frischmilch wurde um 18 auf 60 Cent je Liter angehoben, knapp 43 Prozent mehr. Fettarme H-Milch verteuerte sich ebenfalls von 42 auf 60 Cent. Auch die Preise für Speisequark und die Schlagsahne stiegen. Käse und Butter waren bereits in den vergangenen Monaten teurer geworden. An den Preisen der Discounter orientieren sich die Supermarkt-Ketten wie Edeka, Rewe oder Real.

 

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Automesse China 2024: Deutsche Autohersteller im Preiskrieg mit BYD, Xiaomi und Co.
25.04.2024

Bei der Automesse in China steht der eskalierende Preiskrieg bei Elektroautos im Vordergrund. Mit hohen Rabatten kämpfen die Hersteller...

DWN
Technologie
Technologie 3D Spark: Ein Hamburger Start-up revolutioniert die Bahnbranche
25.04.2024

Die Schienenfahrzeugindustrie befindet sich in einem grundlegenden Wandel, in dessen Verlauf manuelle Fertigungsprozesse zunehmend...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Lieferdienste in Deutschland: Bei Flink, Wolt und anderen Lieferando-Konkurrenten geht es um alles oder nichts
25.04.2024

Getir, Lieferando, Wolt, UberEats - das Angebot der Essenskuriere ist kaum noch überschaubar. Wer am Markt letztlich bestehen wird,...

DWN
Politik
Politik Bericht: Habeck-Mitarbeiter sollen Kritik am Atom-Aus missachtet haben
25.04.2024

Wichtige Mitarbeiter von Bundesministern Habeck und Lemke sollen laut einem Bericht interne Zweifel am fristgerechten Atomausstieg...

DWN
Finanzen
Finanzen Feiertagszuschlag: Was Unternehmer an den Mai-Feiertagen beachten sollten
25.04.2024

Feiertagszuschläge sind ein bedeutendes Thema für Unternehmen und Arbeitnehmer gleichermaßen. Wir werfen einen genauen Blick auf die...

DWN
Finanzen
Finanzen Teurer Anlegerfehler: Wie der Blick in den Rückspiegel fehlgeht
25.04.2024

Anleger orientieren sich an den Renditen der vergangenen drei bis zehn Jahre, um Aktien oder Fonds auszuwählen. Doch laut Finanzexperten...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Kommunikation im Wandel – Was es für Unternehmen in Zukunft bedeutet
25.04.2024

In einer Ära schneller Veränderungen wird die Analyse von Trends in der Unternehmenskommunikation immer entscheidender. Die Akademische...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Familienunternehmer in Sorge: Land verliert an Wettbewerbsfähigkeit
25.04.2024

In einer Umfrage kritisieren zahlreiche Familienunternehmer die Politik aufgrund von übermäßiger Bürokratie und Regulierung. Besonders...