Der Deutschen Bank könnte einem Bericht zufolge neuer Ärger in den USA drohen - dieses Mal von der US-Börsenaufsicht SEC. Das größte deutsche Geldhaus stehe neben der Bank of New York Mellon, der Citigroup und JPMorgan unter Verdacht, im Handel mit sogenannten Aktien-Hinterlegungsscheinen (ADRs) Regeln verletzt zu haben, berichtete das Wall Street Journal am Montag (Ortszeit) unter Berufung auf eingeweihte Kreise.
Möglicherweise seien in dem in der Öffentlichkeit nicht so bekannten, aber doch großen Markt Kontrollen umgangen worden, um so Steuervergehen zu erleichtern oder Vorteile durch Insider-Informationen zu erlangen.
Die vier Banken seien bereits Ende des vergangenen Jahres von der SEC aufgefordert worden, Informationen bereitzustellen, so die dpa. Derzeit werte die Börsenaufsicht die Daten aus und befrage Zeugen. Es sei noch nicht klar, ob diese Vorermittlungen in ein Verfahren mündeten. Die Banken selbst bestritten alle Vorwürfe und gingen gegen die Ermittlungen vor. Ihrer Darstellung nach gebe es genügend Kontrollen, um Missbrauch beim Handel mit ADRs (American Depositary Receipts) zu verhindern, hieß es in dem Bericht. Mit den Hinterlegungsscheinen wird der Handel von Nicht-US-Unternehmen am Kapitalmarkt in den Vereinigten Staaten erleichtert.
Die Geldwäsche-Vorwürfe in Russland könnten für die Deutsche Bank hingegen glimpflicher ausgehen als zunächst befürchtet. Mehr als zwei Drittel der Themen seien mit den US-Behörden besprochen worden, sagte kürzlich eine mit der Sache vertraute Person der Nachrichtenagentur Reuters. Der Vorwurf, das Geldhaus habe mit undurchsichtigen Geschäften möglicherweise auch US-Sanktionen verletzt, sei „in wesentlichen Punkten entkräftet“ worden.