Finanzen

Gegen Renzi: Spekulanten nehmen Italien ins Visier

Lesezeit: 1 min
15.11.2016 01:48
Amerikanische Hedgefonds haben sich mit Vertretern der 5-Sterne-Bewegung getroffen. Sie wetten auf den Sturz von Matteo Renzi.
Gegen Renzi: Spekulanten nehmen Italien ins Visier

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Akteure aus der Finanzbranche beginnen, sich auf eine mögliche Niederlage des italienischen Premierministers Matteo Renzi im anstehenden Verfassungsreferendum vorzubereiten. Am 4. Dezember werden die Italiener darüber abstimmen, ob die Rechte des Senats gegenüber der Regierung eingeschränkt werden. Da Renzi den Ausgang des Referendums mit seinem politischen Schicksal verbunden hat, drohen im Fall seiner Niederlage Neuwahlen. Die 5-Sterne-Bewegung, die in Umfragen derzeit an zweiter Stelle hinter Renzis Partito Democratico liegt, fordert ein Referendum über den Austritt aus der Eurozone, welches zu Verwerfungen an den Finanzmärkten führen könnte.

Offenbar haben sich die Spekulanten auch italienische Staatsanleihen vorgenommen. Die Renditen der zehnjährige Italo-Bonds stiegen am Montag deutlich auf über 2 Prozent, ebenso die Kosten für Kreditausfallsversicherungen.

Nun wurde bekannt, dass sich Gesandte zweier US-amerikanischer Hedgefonds Anfang November mit Vertretern der 5-Sterne-Bewegung getroffen haben, berichtet Bloomberg. Um welche Hedgefonds es sich handelt, ist derzeit nicht bekannt – beide Fonds sollen jeweils Gelder im Gesamtumfang von etwa 40 Milliarden Dollar verwalten, behauptet der 5-Sterne-Politiker Stefano Buffagni aus der Lombardei.

Buffagni sagte, dass er und einige Parteifreunde den Hedgefonds zwei Stunden lang Fragen beantwortet hätten. „Wir haben ihnen von unseren Plänen eines Mindestlohns erzählt, mit welchem wir das Wirtschaftswachstum stimulieren wollen, sowie über die schlechten Karten, die Italien innerhalb der Eurozone aufgrund der Europäischen Zentralbank und der Europäischen Kommission hat“, wird Buffagni zitiert.

Offenbar bereiten sich einige Finanzmarktorganisationen auf Turbulenzen aufgrund des Referendums beziehungsweise auf eine etwaige Regierungsbeteiligung der 5-Sterne-Bewegung vor. „Investmentfonds sehen in uns eine Kraft, die in der nahen Zukunft in der Regierung sein könnte und sie investieren mittel- bis langfristig“, sagte Buffagni. „Wir nehmen die 5-Sterne-Bewegung ernster, wir haben uns ihr Parteiprogramm angesehen – auch wenn wir uns derzeit auf Donald Trumps Programm konzentrieren. Die Folgen eines Austritts Italiens aus der Eurozone wären massiv. Es gibt vor diesem Hintergrund die Befürchtung, dass die Bewegung zu wenig erfahren ist“, zitiert Bloomberg einen Manager von Western Asset Global Management.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

DWN
Technologie
Technologie Petrochemie: Rettungsleine der Ölindustrie - und Dorn im Auge von Umweltschützern
24.04.2024

Auf den ersten Blick sieht die Zukunft des Erdölmarktes nicht rosig aus, angesichts der Abkehr von fossilen Treibstoffen wie Benzin und...

DWN
Politik
Politik Sunaks Antrittsbesuch bei Kanzler Scholz - strategische Partnerschaft in Krisenzeiten
24.04.2024

Rishi Sunak besucht erstmals Berlin. Bundeskanzler Scholz empfängt den britischen Premierminister mit militärischen Ehren. Im Fokus...

DWN
Finanzen
Finanzen Bundesbank-Präsident: Zinssenkungspfad unklar, digitaler Euro erstrebenswert
24.04.2024

Spannende Aussagen von Bundesbank-Präsident Joachim Nagel: Ihm zufolge wird die EZB nach einer ersten Zinssenkung nicht unbedingt weitere...

DWN
Technologie
Technologie Habeck sieht großes Potenzial in umstrittener CO2-Einlagerung
24.04.2024

Die Technologie "Carbon Capture and Storage" (CO2-Abscheidung und -Speicherung) ist in Deutschland ein umstrittenes Thema. Inzwischen gibt...

DWN
Politik
Politik Chinesische Spionage: Verfassungsschutz mahnt Unternehmen zu mehr Vorsicht
24.04.2024

Der Verfassungsschutz warnt vor Wirtschaftsspionage und Einflussnahme aus China. Vor allem für deutsche Unternehmen wäre eine naive...

DWN
Panorama
Panorama Fahrraddiebe nehmen vermehrt teure E-Bikes und Rennräder ins Visier
24.04.2024

Teure E-Bikes und Rennräder sind seit Jahren immer häufiger auf den Straßen zu sehen - die Anzahl von Diebstählen und die...

DWN
Technologie
Technologie KI-Hype in Deutschland: Welle von neuen Startups formiert sich
24.04.2024

Obwohl die Finanzierung von Jungfirmen allgemein ins Stocken geraten ist, werden in Deutschland gerade unzählige KI-Startups gegründet....

DWN
Politik
Politik USA kündigen massive Waffenlieferungen in die Ukraine an - Selenskyj äußert Dank
24.04.2024

Der US-Kongress hat die milliardenschweren Ukraine-Hilfen gebilligt. Jetzt könnte es laut Pentagon bei der ersten Lieferung sehr schnell...