Politik

Wirtschaft: US-Börsen schließen uneinheitlich

Lesezeit: 2 min
16.11.2016 10:01
Die amerikanischen Börsen haben uneinheitlich geschlossen. Investoren realisieren, dass derzeit keine verbindlichen Vorhersagen zur Wirtschaftspolitik Donald Trumps getätigt werden können.
Wirtschaft: US-Börsen schließen uneinheitlich

Wirtschaft – In den USA haben die Aktienmärkte am Dienstag keine gemeinsame Richtung gefunden. Während der Dow Jones nach der jüngsten Kursrally im Zuge des Wahlsiegs von Donald Trump zum US-Präsidenten eine Verschnaufpause einlegte, machten Technologiewerte ihre Verluste der letzten Tage teilweise wieder wett, berichtet Reuters. Die Fundamentaldaten der US-Wirtschaft hätten sich nicht substanziell geändert, sagte Investmentstratege Mark Watkins von der Private Client Group der U.S. Bank. „Eine starke Wirtschaft führt zu mehr Investitionen und davon sollten Technologiewerte profitieren.“ Sie waren nach der US-Wahl unter die Räder geraten, da sie von dem Trump'schen Konjunkturprogramm wenig profitieren dürften. Allgemein wird erwartet, dass Trump mit umfangreichen Ausgabenprogrammen das US-Wachstum hochtreiben wird. Allerdings dürften die Ausgaben des Staates und mögliche Handelsschranken auch die Inflation anheizen. Der Markt warte nun auf mehr Details zu Trumps künftiger Politik, sagte Watkins. Auch die anstehenden Personalentscheidungen des designierten US-Präsidenten würden mit Spannung erwartet.

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte lag 0,2 Prozent tiefer bei 18.837 Punkten. Der breiter gefasste S&P-500 stieg dagegen um 0,3 Prozent auf 2170 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq kletterte 0,7 Prozent auf 5255 Stellen. Dax und EuroStoxx50 gewannen bis Handelsschluss in Europa jeweils ein knappes halbes Prozent auf 10.735 und 3052 Punkte.

Als Zeichen für ein solides Fundament der Binnenkonjunktur in den USA werteten einige Volkswirte die neuesten Daten zum Umsatz im US-Einzelhandel. Er stieg im Oktober überraschend deutlich um 0,8 Prozent. Damit steigt die Wahrscheinlichkeit, dass die US-Notenbank Fed die Zinsen im Dezember anheben wird. Die US-Wirtschaft ist jedoch weit davon entfernt, kräftig zu wachsen. Es zeigen sich auch Anzeichen dafür, dass eine Rezession bevorstehen könnte.

Ins Rampenlicht rückten die Luftfahrtwerte, da US-Starinvestor Warren Buffett nach zwei Jahrzehnten Abstinenz wieder in diesen Sektor investiert. Börsenunterlagen zufolge hält Buffett Anteile an Delta, Southwest, American und United Continental im Volumen von insgesamt mehr als 1,3 Milliarden Dollar. Die Papiere der vier Gesellschaften stiegen daraufhin um bis zu 3,3 Prozent. Die europäischen Konkurrenten Lufthansa, Air France und die British Airways-Mutter IAG gewannen zwischen drei und 3,5 Prozent.

Anteilsscheine des Zigaretten-Herstellers Reynolds („Camel“) stiegen um 1,3 Prozent. Insidern zufolge hat der Konzern die Übernahme-Offerte des Rivalen BAT („Lucky Strike“) im Volumen von 47 Milliarden Dollar zurückgewiesen und hofft auf ein höheres Angebot.

Zu den Kursverlierern gehörten die Aktien von Home Depot. Der florierende Immobilienmarkt in den USA füllte der weltgrößten Baumarktkette im abgelaufenen Quartal zwar die Kassen. An der Umsatzprognose hielt Home Depot allerdings zur Enttäuschung der Anleger fest. Sie rechnen nun mit einem schwächeren vierten Quartal. Die Aktien fielen 2,7 Prozent.

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Kostenloses Experten-Webinar: Die Zukunft der personalisierten Medizin aus der Cloud - und wie Sie davon profitieren

Eine individuelle Behandlung für jeden einzelnen Menschen - dieser Traum könnte nun Wirklichkeit werden. Bei der personalisierten Medizin...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Die Ampel auf Rot: Warum die deutsche Wirtschaft abwandert
08.05.2024

Der Frust des deutschen Mittelstands ist gewaltig. Immer mehr Unternehmer denken über Verlagerung ihrer Produktionsbetriebe nach. Nach...

DWN
Finanzen
Finanzen KfW: Deutlich weniger Förder-Kredite, aber mehr Gewinn zum Jahresauftakt
08.05.2024

Nach mehreren Krisenjahren hat sich das Kreditgeschäft der staatlichen Förderbank wieder normalisiert. Gleichwohl verdient die...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Insolvenzen in Deutschland steigen weiter dramatisch an - Zukunftsaussichten bleiben düster
08.05.2024

Im April verzeichnete Deutschland erneut einen starken Anstieg der Firmeninsolvenzen - ein bedenklicher Trend, der bereits seit 10 Monaten...

DWN
Technologie
Technologie Abzocke an der Ladesäule? E-Auto laden unterwegs teurer als Benzin E10
08.05.2024

Die Begeisterung für Stromer hat in Deutschland schon arg gelitten. Die Ampel gewährt keine Zuschüsse mehr bei der Anschaffung - und nun...

DWN
Unternehmen
Unternehmen BMW mit Gewinnrückgang - Konzernchef Zipse bleibt extrem optimistisch
08.05.2024

Der Autobauer BMW musste im ersten Quartal trotz des florierenden Luxussegments Gewinneinbußen verbuchen. Konzernchef Oliver Zipse bleibt...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Siemens Energy beendet Misere und startet Sanierungsplan für Windkraftsparte Gamesa
08.05.2024

Beim kriselnden Energietechnikkonzern Siemens Energy scheint sich der Wind zu drehen. Nach einem guten zweiten Quartal mit schwarzen Zahlen...

DWN
Finanzen
Finanzen Anlagevermögen in Deutschland 2023 um 10 Prozent gewachsen
08.05.2024

Deutsche Kapitalanleger sind trotz schwacher Weltkonjunktur reicher geworden. Eine erfreuliche Nachricht für die Vermögensverwalter, die...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft LNG: EU-Sanktionen bedrohen Russlands Energiegeschäfte
08.05.2024

Russland steht vor möglichen schmerzhaften EU-Sanktionen im Zusammenhang mit seinen Geschäften im Bereich Flüssigerdgas (LNG). Die...