Finanzen

Internationale Energieagentur: Energieverbrauch bliebt noch lange hoch

Die Internationale Energieagentur erwartet stark schwankende Ölpreise - wegen der höheren Verbrauchs, den es trotz aller Klimabemühungen geben werde.
16.11.2016 20:30
Lesezeit: 1 min

Die Internationale Energieagentur (IEA) erwartet in den kommenden Jahren stark schwankende Ölpreise: «Wir stehen am Beginn einer Periode mit einer hohen Volatilität der Ölpreise», sagte IEA-Direktor Fatih Birol am Mittwoch bei der Veröffentlichung des Weltenergieausblicks 2016. Langfristig rechnet die Organisation, in der die Interessen führender Industriestaaten vertreten sind, mit einem weiteren Anstieg der Nachfrage nach Rohöl.

In den kommenden Jahren wird laut IEA indes die sogenannte Fracking-Technik weiter eine wichtige Rolle für die Ölpreise spielen. Sollten diese kurzfristig steigen, könne die aus Ölschiefer gewonnene Fördermenge schnell erhöht werden und für mehr Angebot auf dem Weltmarkt sorgen. Derzeit herrscht am Ölmarkt ein Überangebot, die Ölpreise standen deswegen zuletzt tendenziell unter Druck.

Die IEA-Experten erwarten ferner einen Rückgang des Treibstoffverbrauchs durch Autos. Die Zahl der Fahrzeuge werde sich zwar in den kommenden 25 Jahren etwa verdoppeln. Ein geringerer Treibstoffverbrauch moderner Autos und eine steigende Zahl von Elektroautos werden aber den Ölverbrauch senken.

In einem bis 2040 angelegten Szenario geht die IEA davon aus, dass die globale Energienachfrage um 30 Prozent steigen wird. Dabei werde das stärkste Wachstum bei den erneuerbaren Energien liegen.

Die Internationale Energieagentur geht von einen steigenden Ölverbrauch in den kommenden Jahrzehnten aus - trotz verstärkter Bemühungen um den Klimaschutz. Vor 2040 dürfte es kein Ende der Zuwächse geben, heißt es im IEA-Weltenergieausblick, der am Mittwoch vorgelegt wurde. Demnach könnte die Benzinnachfrage zwar im Pkw-Sektor sinken, weil sich alternative Antriebsformen ausbreiten. In anderen Bereichen werde sich aber ein verstärkter Ölbedarf bemerkbar machen, insbesondere im Fracht- und Luftverkehr sowie in der petrochemischen Industrie.

Die große Frage ist, inwieweit das Pariser Klima-Abkommen eingehalten wird, das die Erderwärmung drosseln soll. Zusätzliche Zweifel am Erfolg des Vorhabens schürt der Sieg von Donald Trump bei der US-Präsidentenwahl. Die IEA präsentierte verschiedene Berechnungen - abhängig davon, ob und wie konsequent die Vereinbarungen befolgt werden. Am wahrscheinlichsten ist für die Experten, dass die beteiligten Länder sich um eine Einhaltung bemühen, ohne die Vorgaben strikt umzusetzen. Für diesen Fall wird ein Anstieg der Ölnachfrage bis 2040 auf 103,5 Millionen Fass pro Tag vorausgesagt von 92,5 Millionen im vergangenen Jahr. China werde die USA als größter Verbraucher ablösen. Eine weitere treibende Kraft werde Indien sein.

DWN
Finanzen
Finanzen EU-Vermögensregister und Bargeldbeschränkungen: Risiko für Anleger

Das EU-Vermögensregister gehört derzeit zu den größten Risiken für Anleger. Daher ist es wichtig, sich jetzt zu überlegen, wie man...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik Neuregelung der Vaterschaft: Mehr Rechte für leibliche Väter
06.07.2025

Die Bundesregierung plant eine Reform, die leiblichen Vätern zu mehr rechtlicher Anerkennung verhelfen soll. Der Entwurf aus dem...

DWN
Immobilien
Immobilien Wohnungstausch: Wie Sie Ihre Ferienwohnung herzaubern und worauf Sie achten müssen
06.07.2025

Der Wohnungstausch boomt – günstig, persönlich und spannend. Doch wie funktioniert das Ganze wirklich, und worauf muss man achten,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Jungmakler mit TikTok: Wie eine Generation den Versicherungsmarkt neu denkt
06.07.2025

TikTok-Reichweite, neue Rollenbilder, klare Erwartungen: Junge Makler treiben die Disruption im unabhängigen Versicherungsvertrieb voran....

DWN
Technologie
Technologie Wäschetrockner: Neues Energie-Label einfach erklärt
06.07.2025

Seit dem 1. Juli gelten für Wäschetrockner strengere Energiekennzeichnungen. Verbraucher sollen Geräte nun besser vergleichen können....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Praktika und Probearbeiten: Rechte, Pflichten und Fallstricke für Berufseinsteiger
06.07.2025

Viele Praktikanten kennen ihre Rechte nicht – und riskieren, ausgenutzt zu werden. Was wirklich erlaubt ist, wann Praktika bezahlt werden...

DWN
Technologie
Technologie Lithium: Schlüssel zur technologischen Unabhängigkeit – doch der Rohstoff ist knapp
06.07.2025

Lithium ist der Treibstoff moderner Technologien – von E-Autos bis Energiewende. Doch was passiert, wenn die Nachfrage explodiert und das...

DWN
Politik
Politik Rückkehr der Wehrplicht trotz Wirtschaftsflaute? Nato-Ziele nur mit Pflicht zum Wehrdienst möglich
05.07.2025

Die Nato drängt: „Um der Bedrohung durch Russland zu begegnen“, hat die Nato ein großes Aufrüstungsprogramm beschlossen. Doch wie...

DWN
Unternehmen
Unternehmen KI-Schäden: Wenn der Algorithmus Schaden anrichtet – wer zahlt dann?
05.07.2025

Künstliche Intelligenz entscheidet längst über Kreditvergaben, Bewerbungen oder Investitionen. Doch was passiert, wenn dabei Schäden...