Politik

Schweizerische Nationalbank fürchtet Flucht ins Bargeld

Lesezeit: 1 min
18.11.2016 02:39
Die Schweizerische Nationalbank will Strafzinsen noch etwas ausreizen, sieht aber die Gefahr der Flucht ins Bargeld.
Schweizerische Nationalbank fürchtet Flucht ins Bargeld

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Bargeld  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Die Schweizerische Nationalbank steht laut Reuters Gewehr bei Fuß, um mit Devisenkäufen einen weiteren Höhenflug des Frankens zu verhindern. "Wir sind zu allen marktrelevanten Zeiten am Devisenmarkt präsent", sagte Direktoriumsmitglied Andrea Maechler am Donnerstag laut Redetext auf einer Geldmarkt-Veranstaltung in Genf. Zuletzt hatte die SNB etwa rund um das überraschende Brexit-Votum am Markt eingegriffen, wie das stellvertretende SNB-Direktoriumsmitglied Dewet Moser ausführte. "Die Märkte müssen aber Kursschwankungen letztlich auch selber absorbieren können", sagte er. Auch rund um die US-Wahlen hat der Franken zur wichtigsten Exportwährung Euro an Wert gewonnen.

Seit Beginn der Finanzkrise hat die Notenbank im Zuge ihrer Interventionen für hunderte Milliarden Anleihen und Aktien in anderen Währungen gekauft. Indem sie Franken druckt, verhindert sie eine für die Exportwirtschaft schädliche Aufwertung der eidgenössischen Währung. Denn diese ist bei Investoren in Krisen stets als sicherer Hafen gefragt.

Um den Franken zu schwächen, setzt die SNB darüber hinaus auf Negativzinsen. Diese liegen derzeit bei minus 0,75 Prozent und zählen damit zu den tiefsten der Welt. Maechler räumte ein, dass es eine effektive Zinsuntergrenze gebe, bei der Investoren beginnen würden, Bargeld zu horten. Diese sei aber noch nicht erreicht: "Wir gehen davon aus, dass wir, falls nötig, noch einen gewissen weiteren Zinssenkungsspielraum haben", sagte sie. Grund für den nach wie vor überbewerteten Franken seien nicht nur ausländische Investoren. Auch viele Schweizer Unternehmen würden ihre im Ausland erwirtschafteten Gewinne in Franken tauschen und nicht mehr wie früher im Ausland investieren. "Dies trägt maßgeblich zur Frankenstärke bei", sagte Maechler. Die nächste geldpolitische Lagebeurteilung der SNB findet am 15. Dezember statt

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Ratgeber
Ratgeber Sichere Mobilgeräte für Ihr Business: Das Samsung Security Ecosystem

In vielen Unternehmen sind Smartphones und Tablets längst zum unverzichtbaren Arbeitsmittel geworden. Je nach Einsatzgebiet sind die...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Krieg: Es geht schlicht um die Neuordnung Europas
23.09.2023

Bei Friedensverhandlungen zwischen Brüssel, wo die Zentralen der EU und der NATO stehen, und Moskau geht es unweigerlich um eine...

DWN
Politik
Politik Kommunen unter Druck: Ampel ändert Strategie bei der Migration
23.09.2023

Kehrtwende in der Migrationsfrage: Die Innenministerin lehnt stationäre Grenzkontrollen nicht mehr ab, der Kanzler ist für schnellere...

DWN
Politik
Politik Arbeit unterbewertet? Das Bürgergeld 2.0: Ein visionärer Ansatz für Deutschland?
23.09.2023

Zahlt sich Arbeit noch aus? Gerade Geringverdiener behalten oft weniger im Portemonnaie als Sozialleistungsempfänger. Könnte ein...

DWN
Politik
Politik Zweifler überzeugt? Ein Jahr Giorgia Meloni
23.09.2023

Ein Jahr ist es her, dass Giorgia Meloni in Italien die Wahl gewann. Im Ausland waren die Sorgen groß, dass das EU-Gründungsmitglied weit...

DWN
Politik
Politik Wohnungsnot: Bauministerin Geywitz will Energie-Vorschriften aufweichen
23.09.2023

Die Bundesregierung ist von ihrer Zielvorgabe von 400.000 Neubauten meilenweit entfernt. Jetzt sollen die Energiesparstandards einkassiert...

DWN
Immobilien
Immobilien DWN-Interview: „Verstöße gegen die Mietpreisbremse werden leider gar nicht kontrolliert“
23.09.2023

Im DWN-Interview spricht der Präsident des Deutscher Mieterbundes (DMB) Lukas Siebenkotten über die Krise auf dem deutschen Mietmarkt. Er...

DWN
Finanzen
Finanzen Fondskosten: „Die TER liefert kein vollständiges Bild“
23.09.2023

Anleger schauen auf die TER, um die Kosten eines Fonds abzuschätzen. Doch Experten sehen das Kostenmaß kritisch.

DWN
Technologie
Technologie Wessen KI-Revolution?
23.09.2023

Der Fortschritt in der Entwicklung Künstlicher Intelligenz bringt weitgehende gesellschaftliche Herausforderungen und Risiken mit sich....