Politik

Russland will Privatisierungen vorantreiben

Lesezeit: 1 min
06.12.2016 15:24
Russland will zahlreiche staatliche Firmen privatisieren. Durch die Einnahmen soll das Haushaltsdefizit ausgeglichen werden.
Russland will Privatisierungen vorantreiben

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Russland will bei der Privatisierung staatlicher Unternehmen aufs Tempo drücken. „Das Finanzministerium möchte Privatisierungen so schnell wie möglich und so viele wie möglich“, sagte Finanzstaatssekretär Alexej Moisejew am Dienstag am Rande einer Konferenz in London. Die Regierung wolle dabei etwa 500 Milliarden Rubel (etwa 7,3 Milliarden Euro) jährlich in den kommenden zwei bis drei Jahren erlösen. Russland hat bislang beispielsweise Anteile am Diamant-Produzenten Alrosa und am Ölkonzern Bashneft verkauft. Die Einnahmen helfen, die Löcher im Staatshaushalt zu stopfen.

Beim Anteilsverkauf von Unternehmen wie der Bank VTB werde man aber wohl warten müssen, bis die westlichen Sanktionen gegen sein Land aufgehoben seien, sagte Moisejew: „Um nicht mit großen Abschlägen verkaufen zu müssen, müssen wir abwarten“.

Die russische Zentralbank sieht die Wirtschaft des Landes mittlerweile auf Erholungskurs. „Wir empfangen ermutigende Signale von der Konjunktur“, sagte die stellvertretende Notenbankchefin Xenia Judajewa der Nachrichtenagentur Reuters. „Ich denke, wir werden ein Wachstum im ersten Quartal (2017) sehen.“

Nach dem Krim-Referendum 2014 war die exportabhängige Wirtschaft in die Rezession gerutscht, da westliche Sanktionen und sinkende Ölpreise das Land hart trafen. Zuletzt hatte sich das Schwellenland wieder stabilisiert, wovon auch die deutsche Wirtschaft profitiert. Deren Exporte legten im dritten Quartal um 3,9 Prozent zum Vorjahresmonat zu und damit erstmals seit Beginn der westlichen Sanktionen.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Die Edelmetallmärkte

Wegen der unkontrollierten Staats- und Unternehmensfinanzierung durch die Zentralbanken im Schatten der Corona-Krise sind derzeitig...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Krieg in der Ukraine: So ist die Lage
27.04.2024

Wegen Waffenknappheit setzt der ukrainische Präsident, Wolodymyr Selenskyj, auf Ausbau der heimischen Rüstungsindustrie, um sein Land...

DWN
Finanzen
Finanzen Hohes Shiller-KGV: Sind die Aktienmärkte überbewertet?
27.04.2024

Bestimmte Welt-Aktienmärkte sind derzeit sehr teuer. Diese sind auch in Indizes wie dem MSCI World hoch gewichtet. Manche Experten sehen...

DWN
Finanzen
Finanzen EM 2024 Ticketpreise explodieren: Die Hintergründe
27.04.2024

Fußball-Enthusiasten haben Grund zur Freude: Es besteht immer noch die Chance, Tickets für die EM 2024 zu erwerben. Allerdings handelt es...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Deutschland als Unternehmensstandort: Zwischen Herausforderungen und Chancen
27.04.2024

Trotz seines Rufes als europäischer Wirtschaftsmotor kämpft Deutschland mit einer Vielzahl von Standortnachteilen. Der Staat muss...

DWN
Immobilien
Immobilien Deutschlands herrenlose Häuser: Eine Chance für den Markt?
27.04.2024

Herrenlose Immobilien - ein kurioses Phänomen in Deutschland. Es handelt sich hier um Gebäude oder Grundstücke, die keinen...

DWN
Finanzen
Finanzen Reich werden an der Börse: Ist das realistisch?
27.04.2024

Viele Anleger wollen an der Börse vermögend werden. Doch ist das wahrscheinlich - oder wie wird man tatsächlich reich?

DWN
Politik
Politik DWN-Kommentar: Deutsche müssen über Abschiebungen diskutieren - mit aller Vorsicht
26.04.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Tourismus-Branche: „In Hotellerie und Gastgewerbe ist noch nichts wieder in Ordnung“
26.04.2024

Die deutsche Tourismus-Branche, also Hotellerie und Gastronomie, firmiert neuerdings unter dem neuen Sammelbegriff „Gastwelt“ - auch um...