Finanzen

Trump macht scharfen China-Kritiker zum Handels-Chef

Lesezeit: 1 min
23.12.2016 02:17
Die Trump-Administration steuert auf einen Handelskrieg mit China zu. Ein neu geschaffener Rat für internationalen Handel wird von einem bekannten China-Kritiker geführt.
Trump macht scharfen China-Kritiker zum Handels-Chef

Mehr zum Thema:  
USA >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
USA  

Die Anzeichen verdichten sich, dass die Regierung des kommenden US-Präsidenten Donald Trump auf einen Handelskrieg mit China und anderen Staaten zusteuert. Wie die Financial Times berichten, hat Trump einen extra zu diesem Zweck neugegründeten  „Nationalen Handelsrat“ innerhalb des Weißen Hauses installiert. Geleitet wird dieses National Trade Council von dem bekannten China-Kritiker Peter Navarro.

Navarro ist Ökonom und Autor mehrerer Bücher, in denen er einen Abbau der negativen Handelsbilanz der USA mit China fordert – etwa in den Werken „Tod durch China“ oder „lauernder Tiger: Was Chinas Militarismus für die Welt bedeutet“. Navarro zufolge befinden sich die USA schon lange in einem Handelskrieg mit China und müssten in diesem endlich eine härtere Gangart einlegen. Auch Trump hatte sich im Wahlkampf häufig negativ zu China geäußert und das Land als „Währungsmanipulator“ bezeichnet.

„Ich habe vor einigen Jahren eines der Bücher von Peter zum Handelsproblem Amerikas gelesen und war von der Klarheit seiner Argumente und Durchdachtheit seiner Untersuchungen fasziniert. Er hat die vom Globalismus ausgehenden Schwierigkeiten für die amerikanischen Arbeiter dokumentiert und einen Weg aufgezeigt, wie wir unsere Mittelklasse wiederherstellen können“, sagte Trump über Navarro.

Die Gründung des Nationalen Handelsrats im Weißen Haus verändert das institutionelle Gefüge in Washington. Die Financial Times spekuliert, dass der Einfluss des US-Handelsrepräsentanten – eine Stelle, die noch von Bill Clinton eingerichtet wurde und maßgeblich mit der Verhandlungen zu Freihandelsabkommen beauftragt wurde – an Einfluss verlieren wird.

Die Ziele des Nationalen Handelsrates dürften darin bestehen, das Handelsdefizit der USA mit anderen Staaten – insbesondere mit China – zu senken und in großem Umfang Arbeitsplätze in der Industrie zu schaffen. Dazu werde der Rat eng mit anderen Ministerien und Gremien zusammenarbeiten.

Die Installation des Rates und seine personelle Besetzung sind ein weiterer Hinweis darauf, dass die Spannungen zwischen den Handelspartnern China und USA in Zukunft zunehmen könnten. Dabei geht es bislang nicht nur um billige Massenartikel, mit denen China die Weltmärkte flutet, sondern auch um die versprochene Anerkennung Chinas als Marktwirtschaft durch die Staaten des Westens, welche bislang nicht ausgesprochen wurde.


Mehr zum Thema:  
USA >

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Automesse China 2024: Deutsche Autohersteller im Preiskrieg mit BYD, Xiaomi und Co.
25.04.2024

Bei der Automesse in China steht der eskalierende Preiskrieg bei Elektroautos im Vordergrund. Mit hohen Rabatten kämpfen die Hersteller...

DWN
Technologie
Technologie 3D Spark: Ein Hamburger Start-up revolutioniert die Bahnbranche
25.04.2024

Die Schienenfahrzeugindustrie befindet sich in einem grundlegenden Wandel, in dessen Verlauf manuelle Fertigungsprozesse zunehmend...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Lieferdienste in Deutschland: Bei Flink, Wolt und anderen Lieferando-Konkurrenten geht es um alles oder nichts
25.04.2024

Getir, Lieferando, Wolt, UberEats - das Angebot der Essenskuriere ist kaum noch überschaubar. Wer am Markt letztlich bestehen wird,...

DWN
Politik
Politik Bericht: Habeck-Mitarbeiter sollen Kritik am Atom-Aus missachtet haben
25.04.2024

Wichtige Mitarbeiter von Bundesministern Habeck und Lemke sollen laut einem Bericht interne Zweifel am fristgerechten Atomausstieg...

DWN
Finanzen
Finanzen Feiertagszuschlag: Was Unternehmer an den Mai-Feiertagen beachten sollten
25.04.2024

Feiertagszuschläge sind ein bedeutendes Thema für Unternehmen und Arbeitnehmer gleichermaßen. Wir werfen einen genauen Blick auf die...

DWN
Finanzen
Finanzen Teurer Anlegerfehler: Wie der Blick in den Rückspiegel fehlgeht
25.04.2024

Anleger orientieren sich an den Renditen der vergangenen drei bis zehn Jahre, um Aktien oder Fonds auszuwählen. Doch laut Finanzexperten...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Kommunikation im Wandel – Was es für Unternehmen in Zukunft bedeutet
25.04.2024

In einer Ära schneller Veränderungen wird die Analyse von Trends in der Unternehmenskommunikation immer entscheidender. Die Akademische...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Familienunternehmer in Sorge: Land verliert an Wettbewerbsfähigkeit
25.04.2024

In einer Umfrage kritisieren zahlreiche Familienunternehmer die Politik aufgrund von übermäßiger Bürokratie und Regulierung. Besonders...