Die Nato bringt nach eigenen Angaben der Türkei unvermindert große Wertschätzung entgegen. Ein Sprecher der Nato sagte den Deutschen Wirtschafts Nachrichten, dass die Nato die Kooperation der Türkei mit Russland und dem Iran in Syrien positiv sieht: "Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg sprach am 30. Dezember 2016 mit dem türkischen Außenminister Cavusoglu. In dem Gespräch erklärte der Generalsekretär seine Unterstützung für alle Bemühungen, eine politische Lösung für die Lage in Syrien zu finden. Er begrüßte auch den Waffenstillstand und hoffte, dass er lebensfähig und nachhaltig bleiben würde." Das Treffen in Moskau dürfte demnach in Abstimmung mit der Nato stattgefunden haben, wenngleich der Sprecher die Zustimmung nicht ausdrücklich formulierte: "Die Verbündeten konsultieren regelmäßig über Fragen, die für ihre gemeinsame Sicherheit von Bedeutung sind."
Der Sprecher reagierte auf die Kritik des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan, die Nato müsse sich entscheiden, wen sie im Kampf gegen den IS unterstützen wolle, mit einem klaren Bekenntnis zur Zusammenarbeit: "Die Türkei ist ein starkes und hoch geschätztes Mitglied der Nato. Die Nato steht solidarisch an der Seite der Türkei. Als Reaktion auf die volatile Sicherheitslage in der Region hat die Nato die türkische Luftverteidigung mit defensiven Flugkörperbatterien und AWACS-Überwachungsflügen verstärkt. Die Nato hat ihre maritime Präsenz im östlichen Mittelmeerraum weiter ausgebaut. Dies zeigt die starke Unterstützung der Nato für die Sicherheit der Türkei. Darüber hinaus unterstützt die Nato den Kampf gegen ISIS durch die Ausbildung irakischer Offiziere in Jordanien und mit AWACS-Überwachungsflügen für die Koalition."
Zu den von einigen russischen Senatoren und türkischen Politikern erhobenen Vorwürfen, die Nato sei das Attentat auf den russischen Botschafter in Ankara involviert gewesen, sagte der Sprecher: "Behauptungen über eine Beteiligung der Nato an der Ermordung des russischen Botschafters in der Türkei sind absolut absurd."