Finanzen

Enttäuschend: Schwaches Pfund hilft Briten nicht bei Exporten

Die Versprechung der Brexit-Fans haben sich im Hinblick auf die Exporte bisher nicht erfüllt: Das Pfund ist zwar massiv geschwächt, aber das Handelsdefizit wächst trotzdem.
12.01.2017 01:17
Lesezeit: 1 min

Die negative Handelsbilanz Großbritanniens hat sich im vergangenen November weiter ausgeweitet. Insgesamt importierte das Vereinigte Königreich in diesem Monat Waren und Dienstleistungen im Gesamtumfang von 4,2 Milliarden Pfund (4,8 Milliarden Euro) mehr, als es exportierte, berichtet City A.M. Zwar wurden mehr Dienstleistungen exportiert als importiert – weil die Bilanz im Bereich des Güterhandels jedoch strak negativ war, resultierte letztendlich ein Minus.

Die Importe von Gütern stiegen im November umgerechnet um etwa 3,8 Milliarden Euro, während die Ausfuhren nur um etwa 0,8 Milliarden Euro zulegten. Insgesamt beträgt das Handels-Defizit bei Gütern und Waren jetzt 14 Milliarden Euro.

Die Daten machten die Hoffnungen vieler Beobachter auf der Insel zunichte, dass der nach dem EU-Austrittsvotum vom Juni stark gesunkene Kurs des britischen Pfund zum Euro und zum Dollar zu einer Belebung er Exportwirtschaft führen könnte.

„Die Ausweitung des britischen Handelsdefizits im November ist enttäuschend und deutet eine merklich schwächere Handelsposition als im Jahresdurchschnitt an. Während die Exporte leicht anstiegen, wurde diese Entwicklung durch einen extremen Anstieg der Importe mehr als wettgemacht. Dies bestätigt, dass es nur wenige Verdachtsmomente dafür gibt, dass der Wertverfall des Pfundes die Handelsbilanz Großbritanniens stabilisiert“, wird Suren Thiru von der Britischen Handelskammer von City A.M. zitiert.

Andere Stimmen betonten, dass die Effekte des billigeren Pfunds Zeit brauchten, um zu wirken. „Eine Schlüsselhoffnung der britischen Wirtschaft ist, dass die Abschwächung des Pfund seit dem EU-Referendum sich mehr und mehr durch die Wertschöpfungsketten hindurchfrisst und die Nachfrage nach britischen Gütern im Ausland ankurbelt“, sagte der Chefvolkswirt des Analyseunternehmens IHS Markit.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen Kupferpreis explodiert: Was Trumps Zollfantasien auslösen
11.07.2025

Eine 50-Prozent-Zollandrohung von Trump lässt den Kupferpreis durch die Decke schießen – und sorgt für ein historisches Börsenchaos....

DWN
Politik
Politik Putins Imperium zerbröckelt: Aserbaidschan demütigt den Kreml – mit Hilfe der Türkei
10.07.2025

Aserbaidschan widersetzt sich offen Moskau, schließt russische Propagandakanäle und greift zur Verhaftung von Russen – ein Tabubruch in...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Neues Gasfeld vor Zypern könnte Europas Energiestrategie neu ausrichten
10.07.2025

Ein neues Erdgasfeld vor Zypern könnte zum Wendepunkt in Europas Energiepolitik werden.

DWN
Unternehmen
Unternehmen Baywa Milliardenverlust: Jahreszahlen zeigen das ganze Ausmaß der Krise beim Mischkonzern
10.07.2025

Jetzt ist der Milliardenverlust bei der Baywa amtlich: Das Minus von 1,6 Milliarden Euro ist vor allem auf Abschreibungen bei der...

DWN
Finanzen
Finanzen Trumps Rechnung für die Private-Equity-Branche: 79 Milliarden
10.07.2025

Donald Trumps Zollkurs und globale Kriege setzen der Private-Equity-Branche massiv zu. Was hinter dem dramatischen Kapitalschwund steckt...

DWN
Politik
Politik „Kleiner Lichtblick für die Ukraine“ nach Trumps Kehrtwende
10.07.2025

Der Kurswechsel der USA beim Waffenlieferprogramm für die Ukraine dürfte die Gespräche europäischer Staats- und Regierungschefs in...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Ostdeutsche Betriebsräte fordern Ende von Habecks Energiewende: Industriestandort gefährdet
10.07.2025

Nach dem Verlust von über 100.000 Industriearbeitsplätzen richten ostdeutsche Betriebsräte einen dramatischen Appell an Kanzler Merz....

DWN
Finanzen
Finanzen US-Schuldenkrise: Droht der Dollar-Kollaps? Was Anleger jetzt wissen müssen
10.07.2025

Die USA spielen mit dem Feuer: Zölle, Dollar-Schwächung und wachsende Schulden bedrohen das globale Finanzsystem. Doch es gibt Strategien...