Finanzen

Inflation erwartet: Renditen für europäische Staatsanleihen steigen

Lesezeit: 1 min
28.01.2017 02:56
Investoren erwarten einen Anstieg der Inflation in Europa. Die Renditen für Staatsanleihen steigen seit einigen Tagen - vor allem für Südeuropa.

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Die Kurse deutscher Staatsanleihen sind am Freitag leicht gestiegen, wodurch die Renditen der Papiere erstmals seit Tagen wieder leicht sanken. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe fiel von 0,47 Prozent auf 0,46 Prozent.

Beobachter sprachen von einer Stabilisierung nach den Kursverlusten der vergangenen Tage und Monate, welche die Renditen deutscher Staatsanleihen – in denen auch die Risikoprämien inbegriffen sind – deutlich ansteigen ließen. Am Donnerstag lagen die Renditen deutscher Bundesanleihen mit Laufzeit von zehn Jahren noch so hoch wie seit einem Jahr nicht mehr, berichtet die Financial Times.

Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr erreichten die Renditen deutscher Zehnjähriger mit minus 0,19 Prozent ein nie dagewesenes Tief.

Der Anstieg der Renditen war europaweit zu bemerken. „In Frankreich, Deutschland, Italien, Spanien und Österreich haben die Anleiherenditen das 12-Monats-Hoch durchbrochen, weil sich Investoren auf die beschleunigende Inflation konzentrieren und die Langlebigkeit der aggressiven Zentralbank-Stimuli an den Rentenmärkten in Frage stellen“, schreibt die FT.

Die Renditen von Anliehen steigen tendenziell bei höherer Inflation, weil Investoren befürchten müssen, dass sie ihr angelegtes Geld nach Ablauf der Laufzeit in entwerteter Währung zurückbekommen. Die Sorge um ein früheres Ende des Anleihekaufprogramms der EZB führt tendenziell zu steigenden Renditen, weil die Chance steigt, dass diese Papiere im Fall von Zahlungsschwierigkeiten der jeweiligen Staaten nicht mehr von der EZB übernommen werden und Investoren deshalb auf Verlusten sitzenbleiben.

Die Renditen italienischer zehnjähriger Anleihen kletterten am Donnerstag auf 2,2 Prozent und damit so hoch wie seit Juli 2015 nicht mehr. In Italien belastet die Bankenkrise und möglicherweise anstehende Neuwahlen das Vertrauen der Investoren. Ein weiterer Grund für die Entwicklung könnte darin liegen, dass durch den Boom am amerikanischen Aktienmarkt nach der Wahl Donald Trumps Gelder aus europäischen Anleihen abgezogen und an der Wall Street investiert wurden.


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Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

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