Technologie

Drohne Bat Bot: Kampfeinsatz mit Fledermaus-Technologie

Lesezeit: 2 min
05.02.2017 00:07
Eine neuartige Flug-Drohne simuliert den Flug von Fledermäusen. Sie könnte die bisherig Hubschrauber-Technologie ablösen.
Drohne Bat Bot: Kampfeinsatz mit Fledermaus-Technologie

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Wissenschaftler haben einen Roboter gebaut, der wie eine Fledermaus flattern und Sturzflüge absolvieren kann, berichtet das Wall Street Journal. Er soll der Forschung verstehen helfen, wie Fledermäuse fliegen. Er könnte aber auch Drohnen verbessern, die bisher nur mit Helikopterschrauben fliegen.

Der Bat Bot – kurz B2 – ist die jüngste Ergänzung eines neuen Forschungszweigs, der sich mehr an natürlichen Formen wie der von Vögel oder Insekten orientiert.

Anders als die Flügel anderer Tiere sind Fledermausflügel extrem gelenkig – in etwa wie eine menschliche Hand, sagt der Bat Bot-Entwickler der University of Illinois Alireza Ramezani. Aus wissenschaftlichen Studien versuchten die Forscher zu entschlüsseln, welche Aspekte der komplizierten Anatomie sie benötigten, um den Roboter zu bauen. Sie reduzierten mehr al 40 Gelenke auf nur noch neun, wobei fünf davon von einem kleinen Motor gesteuert werden.

In einem zweiten Schritt programmierten sie den Roboter mit fledermausartigen Bewegungen und Manövern. Der Bat Bot kann bisher ca. 30 Meter geradeaus fliegen, dann einen Flügel falten, um eine Kehrtwende einzuleiten und schließlich wie ein Adler in einen Sturzflug überzugehen. Ein sehr dünnes Material auf Silikonbasis, das wie eine Membran über das leichte Skelett gespannt ist, imitiert die Flexibilität der Fledermausflügel. „Die Sicherheit der Fledermaus-Roboter mit weichen Flügeln ist der wichtigste Punkt“, sagt Soon-Jo Chung, Professor am California Institute of Technology für Luft-und Raumfahrt und Co-Autor des Papers. Im Vergleich zu Drohnen, die von rotierenden Hubschrauberblättern angetrieben werden, wäre B2 ruhiger und weniger gefährlich für Menschen, so Chung weiter.

Der Roboter wiegt nur 93 Gramm und hat eine Flügelspannweite von 47 Zentimetern. Sensoren auf dem Bat Bot sammeln Informationen, wie sich der Roboter bewegt und gibt sie an einen Mikroprozessor weiter. Dieser steuert und passt wiederum den kleinen Gelenkmotor an. In Verbindung mit einer kleinen Kamera könnte B2 dafür verwendet werden, Baustellen zu überwachen oder die Auswirkungen von Naturkatastrophen festzuhalten - so die offizielle Begründung. Tatsächlich könnte die Innovation vor allem die Militärtechnik befördern, weil die Drohne im Kampfeinsatz den herkömmlichen Drohnen wegen der besseren Flugeigenschaften deutlich überlegen ist.

Um die Leistung des neuartigen Roboters zu verbessern, seien jedoch technische Kooperationen nötig, so Seth Hutchinson von der University of Illinois. Diese würden beispielsweise leistungsstärkere Batterien oder kleinere und effizientere Motoren umfassen. Das würde die Manövrierfähigkeit deutlich erhöhen, meint Joseph Bahlman, Biomechaniker der University of British Columbia in Vancouver. Auch er hatte bereits einen ähnlichen Roboter gebaut, der jedoch zu schwer war, um eigenmächtig fliegen zu können. Die technologischen Grenzen von Motoren sind eine zentrale Herausforderung, sagt er – denn „Muskel ist so viel besser“ als das, was Menschen bauen können.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Politik
Politik Scholz in China: Deutliche Worte bei Xi zum Ukraine-Krieg und Klimaschutz
16.04.2024

Auf der letzten Etappe seiner China-Reise traf Bundeskanzler Scholz seinen Amtskollegen Präsident Xi Jinping. Bei ihrem Treffen in Peking...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Stellenabbau wegen KI: Jetzt trifft es auch die Hochqualifizierten
16.04.2024

Der zunehmende Einsatz von KI verändert viele Branchen grundlegend und wird in Zukunft eine Reihe von Berufen überflüssig machen. Davon...

DWN
Finanzen
Finanzen Börsenrückgang: DAX im Korrekturmodus - Was Anleger wissen müssen
16.04.2024

Der DAX hat die Woche mit einer Erholung gestartet, doch diese wurde schnell zunichte gemacht. Die Unsicherheit an den Börsen erreicht ein...

DWN
Politik
Politik Vom Kriegsrisiko bis zur politischen Krise: Chameneis Erbe und Irans Zukunft
16.04.2024

Die politische Landschaft des Irans ist geprägt von Unsicherheit und potenziellen Umwälzungen. Während sich die Diskussionen über die...

DWN
Politik
Politik Eskalation im Nahen Osten: Israel plant wohl Antwort auf iranischen Drohnenangriff
16.04.2024

Die Spannungen im Nahen Osten spitzen sich zu, nachdem der Iran Israel mit Raketen attackiert hat. Welche Optionen hat Israel? Wie reagiert...

DWN
Politik
Politik Engpass bei Stromversorgung: Oranienburg zeigt Deutschland die Grenzen auf
16.04.2024

Noch ist es ein Einzelfall: Die Kleinstadt Oranienburg, nördlich von Berlin, kommt dem Bedarf ihrer Kunden nicht mehr umfänglich nach....

DWN
Politik
Politik Ampel-Regierung bringt Reform des Klimaschutzgesetzes und Solarpaket auf den Weg
15.04.2024

Mehr Solarkraft und neue Leitlinien beim Klimaschutz: SPD, Grüne und FDP haben sich auf eine Reform des umstrittenen Klimaschutzgesetzes...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Marktflaute bei E-Autos: Tesla plant massiven Stellenabbau
15.04.2024

Nach Jahren des schnellen Wachstums hat sich Markt für Elektroautos deutlich abgekühlt. Nun will Tesla-Chef Elon Musk im großen Stil...