Politik

Umfrage: Chancen für rot-rot-grüne Bundesregierung steigen

Lesezeit: 1 min
05.02.2017 01:21
In Deutschland steigen die Chancen auf eine rot-rot-grüne Bundesregierung. Das liegt laut einer Umfrage vor allem an der SPD. Die CDU ist in ihrer zweiten Reihe alarmiert.

+++Werbung+++

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Der SPD ist ein neuer Umfrage-Rekord gelungen: Im Sonntagstrend, den das Meinungsforschungsinstitut Emnid für die „Bild am Sonntag“ ermittelte, legte die SPD im Vergleich zur Vorwoche um sechs Punkte zu und erreicht nun 29 Prozent. Dies ist der höchste Wert seit mehr als vier Jahren, wie die „BamS“ berichtet. Die AFP und viele Medien führen dies auf den Wechsel beim SPD-Kanzlerkandidaten zurück. Doch Martin Schulz ist zwar bei vielen Medien sehr beliebt, der breiteren Bevölkerung jedoch eher unbekannt. Als Trend ist die Entwicklung dennoch interessant.

Damit verringert die SPD den Rückstand auf die Union binnen einer Woche von 14 auf vier Prozentpunkte. CDU/CSU verlieren demnach vier Punkte und kommen nur noch auf 33 Prozent. So nah beieinander lagen die beiden großen Parteien demnach zuletzt im Juli 2012.

Emnid-Meinungsforscher Torsten Schneider-Haase sagte der „BamS“: „Martin Schulz gelingt es, vor allem ehemalige SPD-Wähler zurückzugewinnen und sie emotional anzusprechen. Eine so starke Verschiebung der Parteipräferenzen binnen einer Woche ist einmalig.“

Auch Grüne und Linke verloren laut der Umfrage jeweils zwei Prozentpunkte und erreichen nun acht Prozent. Mit zusammen 45 Prozent komme eine rot-rot-grüne Bundesregierung aber in Reichweite, schreibt die „BamS“. Unverändert blieben die AfD mit elf und die FDP mit sechs Prozent.

Könnten die Bundesbürger den Regierungschef direkt wählen, liegt Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in der Emnid-Umfrage noch knapp vor ihrem Herausforderer. So gaben 41 Prozent in der „BamS“-Umfrage an, in einer Direktwahl für Merkel stimmen zu wollen, 38 Prozent für Schulz.

Für den Sonntagstrend befragte Emnid zwischen dem 26. Januar und vergangenem Donnerstag 2233 repräsentativ ausgewählte Teilnehmer. Ob die Ergebnisse wirklich der Realität entsprechen ist nicht zu überprüfen. In den vergangenen Jahren lagen Umfragen fast immer falsch – was auch damit zu tun haben kann, dass der Druck zur Konformität bei einer Umfrage stärker ist als in er Wahlzelle.

Kurz vor dem sogenannten Friedensgipfel von CDU und CSU am Sonntag reagierte der Innenpolitiker Wolfgang Bosbach alarmiert angesichts des Umfrageabsturzes der Union. Bosbach sprach in der „Bild am Sonntag“ von einem „Weckruf“. Die Union brauche einen klaren politischen Kurs. „Wir müssen aufpassen, dass wir nicht auf der Suche nach einem neuen Wähler zwei Stammwähler verlieren“, warnte er.

Die Spitzen von CDU und CSU kommen ab Sonntag zu einem zweitägigen Treffen in der CSU-Zentrale in München zusammen. Mit dem „Friedensgipfel“ wollen die Schwesterparteien unter Leitung von CDU-Chefin Merkel und CSU-Chef Horst Seehofer nach dem monatelangen Streit um die Flüchtlingspolitik die Weichen für einen gemeinsamen Bundestagswahlkampf stellen.

DWN
Technologie
Technologie Gaskraftwerke oder Wasserstoff? Ministerium stellt Förderpläne für neue Kraftwerke vor
11.09.2024

In Deutschland soll zukünftig ein größerer Anteil des Stroms aus Wind- und Solarenergie stammen. Da diese Energiequellen jedoch nicht...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Commerzbank-Aktie im Aufwind: Unicredit steigt ein – Übernahme in Sicht?
11.09.2024

Die italienische Großbank Unicredit hat sich in signifikantem Umfang an der Commerzbank beteiligt, was zu neuen Übernahmegerüchten...

DWN
Politik
Politik Weitreichende Waffen: Erhält die Ukraine nun die Weitschusserlaubnis? Blinken und Lammy besuchen Kiew
11.09.2024

US-Außenminister Antony Blinken und Großbritanniens Außenminister David Lammy sind in Kiew eingetroffen, um über die Lockerung der...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Autoland Deutschland: Wie schwer wiegt die Krise?
11.09.2024

Die deutsche Autoindustrie gilt als Schlüsselbranche in Deutschland: 770.000 Menschen arbeiten in dem Sektor. Gemessen am Umsatz ist sie...

DWN
Finanzen
Finanzen Platzt die ETF-Blase – was dafür, was dagegen spricht
11.09.2024

Kaum eine Investmentform konnte in den zurückliegenden Jahren die Gunst der Anleger derart erlangen wie dies bei Exchange Traded Funds,...

DWN
Panorama
Panorama Good News: In diesen Städten ist Deutschland noch glücklich
11.09.2024

Deutsches Städteranking im Glücksatlas 2024: Wo wohnt das Glück? Wohlstand und Lebensqualität haben offenbar weniger mit Glück zu tun....

DWN
Politik
Politik Migrationsgespräche - Scholz an Union: „Die Tür ist nicht zu“
11.09.2024

Die Migrationsgespräche sind gescheitert. Im Bundestag machen sich beide Seiten gegenseitige Vorwürfe. Es gibt aber auch eine...

DWN
Immobilien
Immobilien 600.000 ohne feste Bleibe: Wohnungsnot bei jungen Menschen immer größeres Problem
11.09.2024

Bundesweit wird die Anzahl der Obdachlosen mit über 50.000 Menschen beziffert. Gut 600.000 Menschen freilich gelten als wohnungslos - ein...