Politik

Trump ordnet strenge Kontrollen für Einreise in die USA an

USA-Reisende müssen sich auf strengere Kontrollen bei der Einreise einstellen. Es ist unklar, wie die Behörden die Anweisung umsetzen werden.
06.02.2017 10:49
Lesezeit: 1 min

US-Präsident Donald Trump hat intensive Personenkontrollen für die Einreise in die USA angeordnet. Er habe das Ministerium für Heimatschutz angewiesen, Einreisende sehr sorgfältig zu überprüfen, teilte Trump am Sonntag per Twitter mit. Die Gerichte hätten die Aufgaben der Behörden erschwert, weil sie sein Dekret zum Einreiseverbot aus sieben Staaten aufgehoben hätten.

Schon heute sind die Einreisen in die USA ein aufwändiger Prozess. Reisende, die in ihren Pässen Visa von Staaten haben, die mit den USA im Clinch liegen, müssen mit erheblichen Problemen rechnen - unabhängig davon, welche Staatsbürgerschaft sie haben.

Die aufgeheizte politische Stimmung könnte auch unbescholtenen Reisen zum Verhängnis werden. Die US-Behörden gelten ohnehin nicht als besonders diskussionsfreudig an den Grenzen. Dazu dürfte in Zukunft auch gehören, dass alternative Fakten die Grundlage für Entscheidungen sein können. So tweetete Trump unmittelbar nach dem merkwürdigen Zwischenfall vor dem Louvre in Paris, dass es sich einen "neuen radikalen islamistischen Terroristen" gehandelt haben soll - zu einem Zeitpunkt, wo die Hintergründe selbst in Frankreich noch völlig unklar waren:

Es ist allerdings unklar, wie die Behörden die Anweisung umsetzen werden. Im Wahlkampf haben zahlreiche Verbände Trump wegen seiner angekündigten harten Linie unterstützt. Trump will mit der Anweisung offenkundig versuchen, die Zeit bis zu einer endgültigen Entscheidung zu überbrücken. Sein Vizepräsident Mike Pence sagte auf CNN, dass die Regierung vor Gericht für den Einreise-Stopp kämpfen werden, "weil die Gefahr für Amerika durch Terroristen real" sei.

In der Nacht zum Montag haben laut Bloomberg 97 Technologie-Konzerne Beschwerde bei zwei Gerichten eingelegt. Sie geben an, dass das Einreise-Verbot diskriminierend und geschäftsschädigend sei.

In der Nacht zum Sonntag hatte ein Berufungsgericht in San Francisco einen Eilantrag der Regierung gegen das Urteil eines Richters aus Seattle abgewiesen, der den Einreise-Stopp rund 24 Stunden zuvor vorläufig gekippt hatte. Damit bleibt der Einreise-Stopp vorläufig außer Kraft. Eine endgültige Entscheidung steht aber noch aus.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen Ölpreis: OPEC-Konflikt eskaliert – Saudi-Arabien warnt vor Marktchaos
11.05.2025

Ein gefährlicher Riss geht durch die mächtige Allianz der OPEC-Plus-Staaten. Statt mit geschlossener Strategie die Preise zu...

DWN
Politik
Politik Kann Deutschland Europa retten? Der neue Koalitionsvertrag offenbart alte Schwächen
11.05.2025

Zum Europatag 2025 richtet sich der Blick erneut nach Berlin. Die Erwartungen an Deutschland sind hoch – nicht nur innerhalb der Union,...

DWN
Finanzen
Finanzen Börsenkrisen: Warum Volatilität kein Risiko ist
11.05.2025

Wenn die Börsen Achterbahn fahren, zittern viele Anleger. Doch Panik ist oft der schlechteste Berater – denn was aussieht wie ein...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Strategien für Krisenzeiten: Wie Sie jetzt Ihre Unternehmensleistung steigern
11.05.2025

Steigende Kosten, Fachkräftemangel, Finanzierungsdruck – viele KMU kämpfen ums Überleben. Doch mit den richtigen Strategien lässt...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft USA vor Energieumbruch: Strom wird zum neuen Öl – und zur nächsten geopolitischen Baustelle
11.05.2025

Ein fundamentaler Wandel zeichnet sich in der US-Wirtschaft ab: Elektrizität verdrängt Öl als Rückgrat der nationalen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bill Gates verschenkt Vermögen – Symbol einer neuen Weltordnung oder letzter Akt der alten Eliten?
11.05.2025

Bill Gates verschenkt sein Vermögen – ein historischer Akt der Großzügigkeit oder ein strategischer Schachzug globaler Machtpolitik?...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft „Made in America“ wird zur Hypothek: US-Marken in Europa auf dem Rückzug
11.05.2025

Eine neue Studie der Europäischen Zentralbank legt nahe: Der Handelskrieg zwischen den USA und der EU hat tiefgreifende Spuren im...

DWN
Finanzen
Finanzen Tech-Börsengänge unter Druck: Trumps Handelskrieg lässt Startup-Träume platzen
10.05.2025

Schockwellen aus Washington stürzen IPO-Pläne weltweit ins Chaos – Klarna, StubHub und andere Unternehmen treten den Rückzug an.