Finanzen

Gefahr für Griechenland: 13 Milliarden Euro weniger aus den EU-Fonds

Wachstum ist die große Herausforderung neben dem Schuldenabbau in Griechenland. Und ausgerechnet die Höhe des BIP Griechenlands könnte dem Land nun zum Verhängnis werden: Für die nächste Förderperiode der EU-Fonds könnten dem Land Milliarden entgehen.
28.07.2012 20:02
Lesezeit: 1 min

Die EU-Fördertöpfe mit ihren Struktur- und Kohäsionsfonds, die immer Ländern und Regionen in der EU für bestimmte Periode EU-Mitteln zur Verfügung stellen, sind auch für Griechenland wichtig. Sie könnten dem Land helfen, das eigene Wachstum zu fördern. Doch die Höhe der Zahlungen aus den EU-Fördertöpfen ist abhängig von dem BIP eines Landes. Die höchste Fördermenge wird durch die Strukturfonds ausgegeben (mehr bei den DMN) und genau diese Fonds könnten für Griechenland ab 2014 wegfallen.

Für die Förderperiode 2014 bis 2020 teilt die EU eine Summe von 376 Milliarden Euro allein über die Strukturfonds zu. Theoretisch könnte Griechenland aus diesem Topf 13 Milliarden Euro erhalten. Aber Griechenland könnte nun tatsächlich für die Förderperiode 2014 bis 2020 aus den EU-Strukturfonds fallen. Erreicht ein Mitgliedsland 90 Prozent des durchschnittlichen BIPs des EU-Blocks, wird es von den Zahlungen aus den Strukturfonds ausgeschlossen. Die notwendigen Daten werden zur Beurteilung, ob Griechenland einen Anspruch auf die Strukturfonds hat, werden für Griechenland, wie bei allen anderen EU-Mitgliedsstaaten, aus dem Zeitraum der Jahre 2008 bis 2010 heraus beurteilt.

Nach vorläufigen Zahlen belief sich das BIP Griechenlands in diesem Zeitraum auf 89,6 Prozent des EU-Durchschnitts – also noch knapp unter den 90 Prozent. Die offiziellen Zahlen werden jedoch erst für September erwartet. Sollten diese dann tatsächlich bei 90 Prozent des EU-Durchschnitts-BIP oder darüber liegen, verliert Griechenland entsprechend mögliche 13 Milliarden Euro, die in das Wirtschaftswachstum des Landes hätten investiert werden können.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Politik
Politik Europa vor dem Zerfall? Ex-Premier Letta warnt vor fatalem Fehler der EU
02.07.2025

Europa droht, zum Museum zu verkommen – oder zum Spielball von Trump und China. Italiens Ex-Premier Letta rechnet ab und warnt vor dem...

DWN
Politik
Politik Warum sprechen diese Woche alle über Trumps „Big Beautiful Bill“?
01.07.2025

Es ist Trumps größtes Prestigeprojekt. Doch welche Vor- und Nachteile hat das Gesetzespaket, das am Freitag unterschriftsreif auf dem...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kernenergie-Aktien explodieren um 542 Prozent: Anleger warnen vor Blasenbildung
01.07.2025

Kernenergie-Aktien feiern ein spektakuläres Comeback – befeuert durch den steigenden Strombedarf für Rechenzentren. Die Branche erlebt...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Svenska Digitaltolk: Dolmetscher-Gigant kauft KI-Unternehmen – Millionenumsatz prognostiziert
01.07.2025

Schwedens Dolmetscher-Gigant will Europas Übersetzungsmarkt aufrollen – mit KI, Millionenplänen und dem Griff nach Deutschland. Doch...

DWN
Politik
Politik Grenze zu – zumindest teilweise: Polen kontrolliert ab Montag
01.07.2025

Polen wird ab kommendem Montag vorübergehend wieder Grenzkontrollen an der Grenze zu Deutschland einführen. Das kündigte...

DWN
Politik
Politik Krankenkassen schlagen Alarm: Zusatzbeiträge könnten deutlich steigen
01.07.2025

Die gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) warnen vor Druck zu neuen Beitragserhöhungen ohne eine rasche Bremse für steigende Kosten....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Thyssenkrupp-Umbau betrifft Tausende – Betriebsräte fordern Klarheit
01.07.2025

Angesichts weitreichender Umbaupläne bei Thyssenkrupp fordern die Beschäftigten klare Zusagen zur Zukunftssicherung. Betriebsräte pochen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Neues Werk für NATO-Kampfjet: Rheinmetall startet Produktion in NRW
01.07.2025

Der Rüstungskonzern Rheinmetall hat in Weeze (Nordrhein-Westfalen) eine hochmoderne Fertigungsanlage für Bauteile des Tarnkappenbombers...