Indirekt haben Angela Merkel und Francois Hollande schon mehrmals miteinander die eigenen Positionen abgesteckt. Zuletzt führten Abgesandte der Bundeskanzlerin Geheimgespräche mit Francois Hollande (hier). Der CNBC zufolge macht sich Francois Hollande nun bereits morgen auf den Weg nach Berlin. Angesichts der Wahlergebnisse in Griechenland wird der neue französische Präsident gleich ins kalte Wasser geworfen.
Mit den Glückwünschen hielt sich Angela Merkel am Montag jedoch deutlich zurück. Sie wolle „gut und intensiv“ mit Francois Hollande zusammenarbeiten und ihn mit „offenen Armen“ empfangen. Immerhin sei die Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Frankreich „essentiell für Europa“.
Allzu leicht will sie es Francois Hollande zwar nicht machen. "Von meiner Seite aus kann ich sagen, dass Francois Hollande mit offenen Armen in Deutschland und von mir empfangen werden wird", sagte sie am Montag in Berlin. "Wir in Deutschland sind der Meinung, dass der Fiskalpakt nicht zur Disposition steht", fuhr sie fort. Außerdem glaube sie, „dass es eine grundsätzliche Herangehensweise in Europa ist, dass wir Beschlüsse nach Wahlen nicht wieder zur Disposition stellen. Dann können wir in Europa nicht mehr arbeiten".
Allerdings sind sich alle Beobachter im politischen Berlin einig, dass Merkel Hollande entgegenkommen wird. Frankreich ist für die Eurozone ein ebenfalls wichtiges Industrieland und für seine Wachstumsforderungen erhielt Francois Hollande bereits Rückendeckung aus den südeuropäischen Ländern und von EZB-Chef Draghi. In jedem Falle wird Angela Merkel dennoch versuchen, ihre „Schritt für Schritt“-Politik in Europa weiter umzusetzen.